Von Feen und tapferen Recken

10.7.2008, 00:00 Uhr
Von Feen und tapferen Recken

© Schreiter

Lakonischer Erzähler

Das geht schon mit dem Anfangsbild los: Der lakonische Erzähler schwärmt von einem kunterbunten Königshofe, den man sich vorzustellen habe, realiter zu sehen gibt es dann jedoch nur eine fast leere Bühne. Auf die wankt der alte Geschichtenerzähler, begleitet von einem jungen Mädchen. Der Ort ist düster, ein übler König herrscht mit seinen Schergen, alle Liebe ist von dieser Stätte gewichen. Der Alte hebt an zu erzählen, und flugs ist man mitten drin in einer Story von drei Feen, einem tapferen Recken und dessen schwerer Aufgabe.

Das Ensemble benötigt keinen immensen äußeren Aufwand, um eine fein gesponnene Atmosphäre entstehen zu lassen: Ein bisschen Kostüme hier, ein bisschen Bühnenbild da, eine ungemein relaxte Spielweise, und schon entsteht da jenes kaum greifbare Fluidum, das sanft die Emotionen weckt. Minimalismus ist Trumpf: Die Hintergrund-Zeichnungen sind schnell hin- und hergeschoben, die Klänge aus dem Off sphärischer Natur. Natürlich ist die Sache dialoglastig, aber durch Denise Huths straffe Regie der kurzen Momente entsteht keine wortreiche Leerstelle. Ein zweites Märchen, gar mit Kampfszenen, schließt sich an, das die Sache zu Ende führt. Intensive Stimmungsbilder mit sehr guten Akteuren (letzte Vorstellung: morgen um 20 Uhr im Mensa-Festsaal). mko