Vorsicht Baustelle: Chaos in der Erlanger Innenstadt

20.10.2016, 15:00 Uhr
Vorsicht Baustelle: Chaos in der Erlanger Innenstadt

© Foto: Harald Sippel

Irgendjemand in der Stadtverwaltung muss an das Gute im Autofahrer glauben. In Erlangen? Seit Dienstag ist die Friedrichstraße bis 28. Oktober gesperrt und in der Inneren Brucker Straße irrten Autos verloren herum, die Autofahrer mussten vor lauter Verzweiflung hupen als gäbe es kein Morgen.

In der Goethestraße stehen zwar zwei Hinweisschilder (in jeder Richtung eines), dass die Friedrichstraße gesperrt ist. Sogar in der Einfahrt zur Inneren Brucker Straße steht ein Schild mit dem Zeichen „Sackgasse“, es ist auch noch „Keine Wendemöglichkeit“ zu lesen. In der Inneren Brucker Straße sind auf der linken Seite Richtung Friedrichstraße vier Schilder mit absolutem Halteverbot angebracht worden. Absolut heißt absolut.

Aber die Erlanger Autofahrerinnen und Autofahrer fuhren trotzdem in die Innere Brucker Straße, parkten wie immer auf der linken Seite der Straße, ignorierten die vier absoluten Halteverbotsschilder, und wunderten sich, dass sie zeitweise weder vor noch zurück konnten, weil ihnen Autos entgegenkamen. Und das Durcheinander wurde noch größer, wenn die Lieferwagen und die Kunden eines Supermarkts wieder wegfahren wollten. Hupen brachte in diesem Fall auch nichts, machte aber schön Krach.

In den Wohnungen in der Inneren Brucker Straße standen die Menschen an den Fenstern und amüsierten sich über das Durcheinander. Das geschah am Dienstag, 18. Oktober 2016, dem ersten Tag der Sperrung der Friedrichstraße. Dort wird übrigens das Pflaster ausgetauscht. Dauert noch acht Tage.

Und es wurde Mittwoch. Und am Mittwochmorgen standen sich noch zwei Autos gegenüber, das eine wollte Richtung Friedrichstraße, das andere Richtung Goethestraße. Danach wurde es ruhig in der Inneren Brucker Straße. Autofahrer, die ihre Fahrzeuge im absoluten Halteverbot abstellen, müssen nicht hupen. Und es blieb ruhig.

Irgendjemand in der Stadtverwaltung hatte zu Recht an das Gute im Erlanger Autofahrer geglaubt. Im Amtsdeutsch des Ordnungs- und Straßenverkehrsamt klingt das so: „Die Verkehrsproblematik entsteht nach unserer Auffassung in erster Linie dadurch, dass vorhandenen Hinweisschilder, Durchfahrtsverbote und Halteverbotsschilder permanent missachtet werden und die Akzeptanz der baustellenbedingten Änderung der Verkehrsführung erfahrungsgemäß eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigt.“

Die gewisse Eingewöhnungsphase dauerte ziemlich genau einen Tag. Für Erlangen ist das kurz, außerdem hat sich niemand beschwert, nicht rechtzeitig informiert worden zu sein. Und es gibt wirklich niemanden, der ausgerechnet hat, dass das Straßenpflaster in der Friedrichstraße bei entsprechender Vorsicht noch 14 Jahre und 23 Tage ohne Probleme zu nutzen gewesen wäre.

Übrigens: Die Stadt hat angekündigt, auch beim absoluten Halteverbot auf der linken Seite der Inneren Brucker Straße „regulierend tätig“ zu sein.

Also: Wegfahren und dabei nur leise hupen.

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