Waldgeister in Erlangen und Leucht-Muffins

19.7.2014, 13:00 Uhr
Waldgeister in Erlangen und Leucht-Muffins

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Ob Mittel-, Wirtschafts- oder Realschule, ob Waldorfschule oder Gymnasium, ob Unter-, Mittel- oder Oberstufe: Unzählige Schüler aus Erlangen und sogar aus Forchheim haben sich viele Monate mit Stückfindung und -entwicklung, mit Proben und Bühnenbildgestaltung beschäftigt und zeigen ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit traditionell am Schuljahresende auf offiziellen Bühnenbrettern.

Die Hermann-Hedenus-Mittelschule ist in diesem Jahr gleich mit zwei Produktionen vertreten: Gleichermaßen spannend wie lustig geht es im Stück „About Chocolate“ (22. Juli, 19 Uhr, „Garage“) zu. Vereint sind hier Themen, die jeder kennt: Ein Mädchen, das pleite ist und gemobbt wird, will zum Tanzkurs, seelische Unterstützung holt es sich dabei vom „Nervenmittel“ Schokolade. Beim Abschlussball wird Walzer getanzt, dank der Beteiligung von vier Jungs ist gar eine Liebesgeschichte möglich.

Sieben Schüler der Hermann-Hedenus-Mittelschule, die noch über keine Theatererfahrung verfügen, haben sich das Thema Rebellion ausgesucht. Ihr Stück „K!ar.Text“ (25. Juli, 19 Uhr, „Garage“) nach Motiven von „Wir tricksen euch aus“ von Oliver von Flotow (der Autor wird selbst zu Gast sein) stellt eine Art Publikumsbeschimpfung dar. In szenischen Momenten geht es um Jugendkultur, Freizeit, Handy und Tanz.

Kunst soll was Provozierendes haben, ist man am Christian-Ernst-Gymnasium überzeugt, weshalb man in „Romeo und Julia – Aber ganz anders!“ (22. Juli, 19.30 Uhr, Markgrafentheater) den Altmeister Shakespeare improvisatorisch auf den Kopf stellt und sehr frei interpretiert, inklusive permanenten Brüchen zwischen originalen und modernen Passagen. Ach ja: Einen Laufsteg soll es auch geben.

Von Waldgeistern und Fushi-Kriegerinnen wimmelt es im japanischen Märchen „Nyoko“ von Hergen Schulz (auch dieser Autor wird live zu Gast sein), das Schüler der 6. bis 10. Klasse des Ohm-Gymnasiums am 23. Juli ab 19.30 Uhr im Markgrafentheater zeigen. Im Mittelpunkt steht ein stets nur gehorchendes und dienendes Mädchen, das zur selbstbewussten Frau wird. Farbenprächtige Kostüme sind garantiert.

„Was Aktuelles“ machen wollte die 12. Klasse der Waldorfschule, für „Yellow Line“ (24. Juli, 19.30 Uhr, Markgrafentheater) von Juli Zeh und Charlotte Roos mit seiner Flüchtlingsproblematik hat man sich schließlich entschieden. Kritisch wie humorvoll will man sich in zwei Handlungssträngen den Grenzen in der Gesellschaft widmen. Muffins und Cocktails leuchten im Dunkeln, derweil ein spannender Krimi im Hotel abläuft: „Mordstheater“ des Emil-von-Behring-Gymnasiums (26. Juli, 19.30 Uhr, Markgrafentheater) vereint die Teilnehmer zweier P-Seminare, was zu einem „Showtheater“ mit Spezialeffekten führt.

Der Kunstbetrieb wird heftig aufs Korn genommen in der Komödie „Günni – Ist das Kunst oder kann das auf Ebay?“ (25. Juli, 19.30 Uhr, Markgrafentheater), die Schüler der 6. bis 9. Klassen der Realschule am Europakanal mit überzogenen Charakteren und Originalzitaten von der Documenta auf die Bühne bringen.

Die Städtische Wirtschaftsschule präsentiert Friedrich Dürrenmatts Klassiker „Die Physiker“ (24. Juli, 19 Uhr, „Garage“), und die Georg Hartmann Realschule Forchheim frischt mit „Krabatine“ (26. Juli, 19 Uhr, „Garage“) Otfried Preußlers Vorlage mit Musik, Tanz und chemischen Show-Einlagen auf.

Infos und Karten im Internet unter www.theater-erlangen.de

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