Waldweg in Bubenreuth durch Baustelle abgegraben

13.7.2017, 15:00 Uhr
Waldweg in Bubenreuth durch Baustelle abgegraben

© Klaus-Dieter Schreiter

Das Bauvorhaben einer Erlanger Immobilien- und Bauträgergesellschaft im Wald an der Ecke Rathsberger Steige/Waldstraße war damals recht umstritten, denn mit zwölf Wohnungen und einer Tiefgarage ist es für die Gegend relativ voluminös. Außerdem ist das Gebäude tief in den Hang hinein gegraben worden. Jedoch wurde die Baugenehmigung noch unter Bürgermeister Rudolf Greif im April 2014 erteilt.

Offenbar formlos wurde dem Bauträger damals auch zugestanden, den Waldweg in Verlängerung der Rathsberger Steige bis zur Hälfte für die Baustelleneinrichtung mit zu nutzen. Als für den Bau jedoch immer mehr öffentliche Fläche genutzt wurde habe man eine verkehrsrechtliche Anordnung erlassen, um die Nutzung zu regeln, sagt Bauamtsleiter Michael Franz. Danach sei die Baustelle "etwas aus dem Blick geraten" und die Baustelle sei "Peu à peu" immer weiter in den Waldweg hinein gerückt.

Im letzten halben Jahr sei die Gemeinde dann von Bürgern mehrfach auf die Situation dort hingewiesen worden. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt habe die Gemeinde den Weg dann aus Sicherheitsgründen komplett sperren müssen, weil der mehrere Meter tiefe Abgrund nicht abgesichert war, und auch ein Abrutschen des Weges nicht ausgeschlossen werden konnte. Nicht nur Spaziergänger hat das getroffen, sondern auch Waldbesitzer und einen Anlieger, der dort ein Wegerecht hat.

Weil die Gemeinde befürchtet, dass der Weg später nicht mehr so hergerichtet wird, wie er einst war, hat man den Bauunternehmer angeschrieben. Der habe darauf jedoch nicht reagiert, sagt Franz. In einem weiteren Brief habe man dann "ziemlich deutlich" auf Konsequenzen hingewiesen für den Fall, dass der Weg nicht wieder her gerichtet wird. Daraufhin habe die Gemeinde nun die Zusage erhalten, dass bis zum 28. Juli alles wieder hergerichtet sei.

Kein Kontakt

Weil die Gemeinde aber bislang keinen Kontakt mehr zum Bauträger hat bezweifelt man im Rathaus, dass das wirklich geschehen wird. Darum habe man, wie Bürgermeister Norbert Stumpf während der Gemeinderatssitzung sagte, "die nächste Eskalationsstufe" vorbereitet. Die bedeutet laut dem Bauamtsleiter, dass man vom privatrechtlichen Vorgehen zum öffentlich-rechtlichen Vorgehen umschwenken will, um dann eine Anordnung zu erlassen. Der Weg aber kann auch weiterhin nicht benutzt werden, weil er mit Bauzäunen verbarrikadiert ist. Wann er wieder geöffnet wird ist derzeit unklar.

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