Wann kommt der PhilFak-Umzug der FAU in Erlangen?

31.1.2018, 11:30 Uhr
Wann kommt der PhilFak-Umzug der FAU in Erlangen?

© Foto: Ralf Rödel

Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) läuft bei der Umstrukturierung der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) die Zeit davon. Deshalb hat er sich mit einem Brief an den bayerischen Finanzminister und künftigen Ministerpräsidenten, Markus Söder (CSU), gewandt. Darin möchte Janik wissen, wie es mit der geplanten Verlagerung der Philosophischen Fakultät ("PhilFak") und dem Fachbereich Theologie in den sogenannten Himbeerpalast in der Werner-von-Siemens-Straße weitergeht.

Der Umzug der PhilFak aus den maroden Gebäuden an der Koch- und Bismarckstraße hat sich zum Bestandteil der groß angelegten "Vision FAU 2030" entwickelt.

Bereits seit 2013 gebe es Ankündigungen, dass der Freistaat von der Firma Siemens das Gebäude erwerbe, um es künftig der FAU zur Verfügung zu stellen, schreibt Janik in dem Brief. In den vergangenen Jahren hätten "verschiedenste Zeitpunkte" kursiert, bis zu denen der Ankauf des Himbeerpalastes auch rechtlich beschlossene Sache sein sollte. "Keiner dieser Zeitpunkte wurde bisher eingehalten", heißt es in dem Schreiben, das den EN vorliegt.

Zuletzt sei Ende 2017 für eine entsprechende Behandlung des Landtags über den Ankauf des Himbeerpalastes die Zielvorgabe "erstes Quartal 2018" genannt worden. "Bis heute aber nimmt die Stadt Erlangen keine Signale wahr, die erwarten ließen, dass nach Jahren der Ankündigungen wenigstens dieser zeitliche Rahmen eingehalten werden könnte", moniert Janik. Die Verlagerung sei sowohl für die städtebauliche Entwicklung als auch für die Uni und den Wissenschaftsstandort Nordbayern wichtig.

Uni-Präsident kennt Grund nicht

Auch FAU-Präsident, Prof. Joachim Hornegger, mahnt an, den Ankauf voranzutreiben: "Der Kaufvertrag ist noch nicht unterschrieben, die Verhandlungen laufen noch, für unseren Geschmack könnte es schneller gehen."

Am Umzug der Geisteswissenschaften in die Innenstadt könne nicht gerüttelt werden. Dazu gebe es 2024 keine Alternative. "Wir brauchen den Himbeerpalast, der ist fest eingeplant und wir haben auch keine Rückfallposition", sagte Hornegger im Gespräch mit dieser Redaktion.

Den Grund für die Verzögerung kennt er nicht, doch er vermutet ihn bei den Kosten : "Ich denke, es gibt unterschiedliche Preisvorstellungen, wobei ich die Einzelheiten nicht kenne."

Das Bayerische Finanzministerium hält sich in der Sache indes bedeckt. Die Immobilien Freistaat Bayern führe die Kaufverhandlungen mit der Siemens Real Estate, heißt es auf Anfrage. Übereinstimmendes Ziel beider Parteien sei es, die Verhandlungen "so schnell wie möglich" zum Abschluss zu bringen". Das Ministerium weiter: "Zum Verhandlungsinhalt und den konkret noch zu klärenden Punkten der laufenden Vertragsverhandlungen können allerdings keine Angaben gemacht werden."

Für Janik dürfte das wohl nur ein schwacher Trost sein. Die Staatsregierung und insbesondere das Finanzministerium stünden im Wort, der Universität eine "in die Zukunft weisende, umfassende Hochschulentwicklung" zu ermöglichen, ist in dem Schreiben zu lesen.

Schon bei der geplanten Teil-Verlagerung der Technischen Fakultät ("TechFak") von Erlangen auf das frühere AEG-Gelände in Nürnberg waren die Verhandlungen zwischen dem Freistaat und der MIB-Gruppe als Eigentümerin des Areals gescheitert. Der Freistaat hätte für die Liegenschaft 100 Millionen Euro bezahlen sollen, hieß es damals. Offiziell wurde die Absage mit einem "deutlich zu kleinen" Gelände begründet. Das Scheitern führte letztlich mit zur angekündigten Neugründung einer Uni in Nürnberg.

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