Was wird aus der Baiersdorfer Grundschule?

28.10.2018, 11:00 Uhr
Was wird aus der Baiersdorfer Grundschule?

© Dieter Köchel

Albert Schmid und Christian Rohleder von ConceptK haben jetzt dem Stadtrat das Ergebnis ihrer Arbeit vorgelegt. Nach einer Bestandsanalyse, erläuterte Schmid, habe man mit den Lehrkräften in Gesprächen und Workshops den Raumbedarf ermittelt, der auch die pädagogischen Konzepte berücksichtigt. Danach folgten die Berechnungen und daraus wurden verschiedene städtebauliche Varianten entwickelt.

Die jetzt dreizügige Grundschule ist der Analyse zufolge baulich in einem guten Zustand — sie wurde ja 2006 saniert. Um die Nutzungs-Tauglichkeit sei es jedoch nicht so rosig bestellt, fuhr Schmid fort. Bei den Untersuchungen habe sich herauskristallisiert, dass die Standortfrage die Schlüsselfrage für die Entwicklung der Schule ist.

Als Variante A hat ConceptK den Erhalt der Schule am jetzigen Standort ermittelt. Die Schule bei Dreizügigkeit zukunftsfähig umzubauen, würde neben einer neuerlichen Sanierung im Bestand bedeuten, im Norden — also zur Merzbacher Straße hin — einen Querriegel als Bau auf Stelzen zu errichten. Eine Aufstockung der bestehenden Gebäude ist aus statischen Gründen nicht denkbar. Diese Variante "hat den Vorteil, dass Sie den guten baulichen Bestand erhalten", sagte Schmid. Wesentliche Nachteile seien, dass das pädagogische Konzept mit dieser Lösung nicht umsetzbar sei; auch eine eventuelle Erweiterung auf eine Vierzügigkeit sei am jetzigen Standort unmöglich. Die geschätzten Kosten für diese Variante bezifferte er auf acht Millionen Euro.

Variante B bleibt ebenfalls am jetzigen Standort. Hierbei wird jedoch nur die Turnhalle erhalten. Das Schulgebäude würde abgebrochen und durch einen dreistöckigen Neubau ersetzt. Auf drei Geschossen wäre sowohl die Umsetzung des pädagogischen Konzepts machbar als auch eine Erweiterung auf vier Klassen je Jahrgangsstufe. Inklusive Abbruch würde diese Alternative auf zirka elf Millionen Euro kommen; bei vierzügigem Ausbau müssten noch einmal etwa 1,4 Millionen Euro draufgeschlagen werden. Noch nicht eingerechnet sind hier aber die Kosten für eine Zwischenunterbringung der Schule, etwa in Containern.

Auf zwei Etagen

Variante C schließlich sieht einen Neubau der Grundschule neben der Mittelschule vor, entweder auf dem Gelände der Mittelschule oder daneben auf der Ostseite der Mittelschule, südlich des Reichel-Grundstücks, das derzeit bebaut wird. Hier würde sich ein zweigeschossiger Bau mit 4600 Quadratmetern Grundfläche anbieten, sagte Schmid.

Es wären großzügigere Freiflächen als auf dem jetzigen Gelände möglich. Positiv vermerkt wird hier, dass problemlos eine Vierzügigkeit verwirklicht werden könnte, dass die bestehende Dreifachhalle mitgenutzt werden könnte, aber auch, dass hier keine Interimslösung erforderlich wäre. Einziger Nachteil: Ein baulich intaktes Schulgebäude würde aufgegeben.

Alles in allem, so die Schlussfolgerung von Schmid, ergibt sich aus dem Vergleich der Varianten, auch mit Blick auf die Zukunft, eine klare Empfehlung für die Alternative C.

Auf die Frage nach der Bauzeit von Dorothea Neubauer (CSU) entgegnete Schmid, dass der Bau aufgrund des Volumens EU-weit ausgeschrieben werden müsste. Inklusive Planung und reiner Bauzeit müsse man mit vier Jahren bis zur Fertigstellung rechnen.

Ilka Hilbig (ÖWG) wollte wissen, welche Probleme auf die Stadt bei Variante C zukommen? Bürgermeister Andreas Galster (CSU) verwies darauf, dass dabei Grundstücksverhandlungen mit dem Schulverband nötig wären. Außerdem drohe der Stadt, dass sie einen Teil der Zuschüsse für die Sanierung der Grundschule zurückzahlen müsse, wenn das Gebäude nicht weiter öffentlich genutzt wird. Es bestehe eine Nutzungsbindung von 25 Jahren, ab 2006, erklärte Galster.

"Das muss sich alles erst einmal setzen bei mir", schnaufte Jürgen Maiß (FWG). Galster beruhigte. Es sei in dieser Sitzung kein Beschluss zu dem Thema vorgesehen. "Aber wir müssen überlegen, wohin wir uns entwickeln. Wir haben 160 bis 170 neue Wohneinheiten genehmigt. Das bedeutet, dass wir auf eine vierzügige Grundschule zusteuern." Der Stadtrat müsse sich zeitnah Gedanken machen, wie es mit der Grundschule weitergehen soll. Dafür habe die Studie nun Material geliefert.

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