Weihnachtlicher Genuss in Erlangen unter wachen Augen

13.12.2018, 06:00 Uhr
Weihnachtlicher Genuss in Erlangen unter wachen Augen

© Foto: André De Geare

Die Polizei ist präsent. Auch wenn es keine konkreten Hinweise auf ein mögliches Attentat gibt. Eine "abstrakte Gefahrenlage" ist durchaus gegeben. Auch deshalb sind verstärkt Fußstreifen unterwegs. Aber nicht wegen der jüngsten Ereignisse in Straßburg. Das läuft bereits seit zwei Jahren, wie Polizeioberkommissar Jochen Blum erläuterte. Bei diesen Sicherheitsvorkehrungen sind Beamte im Team auf Streife und machen dabei nichts anderes, als ein waches Auge auf die Weihnachtsmärkte zu haben. Und zwar nachmittags und abends. Verstärkt eingesetzt werden derzeit auch die ehrenamtlichen Helfer der Sicherheitswacht, ebenfalls in den Nachmittagsstunden und an den Abenden, wo das Gedränge groß ist.

Nun laufen die Weihnachtsmärkte schon rund zwei Wochen und erfreuen sich eines großen Zuspruchs. Einen Grund zur Aufregung gab es jedoch noch nicht: "Bislang läuft Erlangen völlig problemlos", so Jochen Blum.

Das soll natürlich so bleiben. Dazu sollen auch jene Betonklötze beitragen, die auf den diversen Zugängen platziert wurden. Sie sind Teil des städtischen Sicherheitskonzeptes, das seit 2017 greift. "Zufahrtssperren" heißen die groben Betonpoller, die scheinbar willkürlich in der Gegend herumstehen. Tun sie aber nicht. Sie wurden nach einem "ausgeklügelten Plan" aufgestellt, in enger Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr. Damit im Falle eines Falles noch kleinere Einsatzfahrzeuge durchkommen, wurden vorab Probefahrten durchgeführt, wie Wirtschaftsreferent Konrad Beugel erläuterte, in dessen Zuständigkeit auch die "Waldweihnacht" liegt.

Dass die Zufahrten während der Waldweihnacht auf dem Schlossplatz bis 27. Dezember deutlich eingeschränkt bleiben, darüber wurden die Innenstadt-Bewohner bereits Mitte November informiert. Lkw oder auch Fahrzeuge von mehr als zehn Metern Länge sowie Zugmaschinen mit Anhänger können in dieser Zeit keinen Lieferverkehr durchführen. Der Grund dafür sei die "allgemein unveränderte Sicherheitslage". Das war noch vor dem Mordanschlag in Straßburg.

Sicherheit gibt’s nicht zum Nulltarif. Schon gar nicht an Weihnachten. Jene Anti-Terror-Sperren und andere Maßnahmen des Sicherheitskonzepts kosten durchaus ein paar Euro. Finanziert wird das Ganze "zum Teil aus den Standgebühren, zum Teil vom Steuerzahler, also aus dem städtischen Haushalt", wie Beugel erklärte.

Aber wenn es um die Sicherheit und das Wohl der Bürger geht, schaut man bestimmt nicht so genau auf den Euro.

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