Weltwassertag: 26 Millionen Liter Wasser täglich in Erlangen

22.3.2019, 17:30 Uhr
Weltwassertag: 26 Millionen Liter Wasser täglich in Erlangen

© Archivfoto: Matthias Kronau

Sauberes Wasser steht weltweit unter Druck: Zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Hinzu kommt der Klimawandel und die Verunreinigung des Wassers mit Plastikmüll.

Vergangenes Jahr hatte es zwischen April und Oktober kaum geregnet. Doch die rund 130 000 Menschen, die im Großraum Erlangen ihr Wasser von den Erlanger Stadtwerken (ESTW) beziehen, bemerkten von einer drohenden Wasserknappheit nichts.

"Der Grundwasser-Pegel in unseren Brunnen war durch die lange Trockenheit gesunken", sagt ESTW-Vorstand Wolfgang Geus. Die Wasserversorgung durch die Stadtwerke war dennoch nicht eingeschränkt. 35 Großkunden beim Wasser haben die Stadtwerke. Unternehmen wie Siemens oder die Universität gehören dazu.

Weltwassertag: 26 Millionen Liter Wasser täglich in Erlangen

© Foto: Harald Sippel

Aus drei Quellen werden die Erlanger Wasserleitungen versorgt: Aus den Quellen Ost und West (in der Nähe des Wildschweingeheges und bei Möhrendorf) sowie Fernwasser aus dem bayerischen Süden. Wolfgang Geus: "Durch die starken Niederschläge während des Winters ist der Grundwasser-Pegel wieder gestiegen". Würde es in nächster Zeit wieder stärker regnen, wäre der unterirdische Wasservorrat wieder komplett aufgefüllt.

Am Weltwassertag greifen die Stadtwerke wieder in die Lichtkiste und erleuchten den markanten Schlot von 5 bis 6.30 Uhr und abends von 18.40 bis 24 Uhr blau. Damit soll auf die Bedeutung und Wichtigkeit des Themas sauberes Wasser aufmerksam gemacht werden. Das Motto des diesjährigen Weltwassertages lautet: "Niemand zurücklassen — Wasser und Sanitärversorgung für alle."

Die ESTW finden, dass "der ,Tag des Wassers‘ für uns als Wasserversorger so wichtig ist, dass wir extra für diesen Tag eine Sondergenehmigung für die Schlotbeleuchtung ausgehandelt haben. Wir sind der Erlanger Wasserversorger — das ist eine Riesenverantwortung und doch nur ein winzig kleiner Baustein im Gefüge des Wasserkreislaufs auf unserem blauen Planeten. Aber wir sind der festen Überzeugung, dass es auf jeden Fall nützt, im Kleinen, hier vor Ort in Erlangen anzufangen mit einem auf die Zukunft gerichteten, behutsamen und verantwortungsvollen Umgang mit diesem wunderbaren Rohstoff Wasser."

Die Stadtwerke kündigen auch an, in den nächsten Monaten an vier weiteren Standorten in Erlangen öffentliche Trinkwasserbrunnen zu installieren: Am Rathausplatz, Bohlenplatz, Neustädter Kirchenplatz und Theaterplatz. Diese Brunnen stehen dann in den frostfreien Monaten von April bis Oktober rund um die Uhr bereit, durstige Erlangerinnen und Erlanger zu erfrischen. Geplant ist, dass die Brunnen bis Anfang Juli in Betrieb gehen können.

 

Während es in Erlangen selbstverständlich ist, den Wasserhahn aufzudrehen und sauberes Trinkwasser zu haben, sieht es bereits in Europa ganz anders aus. Dort gibt es Millionen Menschen, die keine Wasserleitungen in ihren Häusern haben, erklärt die Unesco, eine Sonderorganisation der UNO.

Der Wassermangel wird noch steigen

Die UNO veröffentlichte jetzt einen Bericht, wonach zwei Milliarden Menschen keinen dauerhaften Zugang zu sauberem Wasser haben. Weltweit gebe es bereits eine Million Tote durch verschmutztes Trinkwasser. Weltweit würden über 80 Prozent aller Abwässer ungeklärt entsorgt. Krankheiten wie Cholera und die Wurmerkrankung Bilharziose seien in Entwicklungsländern nach wie vor häufig.

Der Klimawandel und die intensive Landwirtschaft würden dazu beitragen, dass der Wassermangel noch steigen würde, so die UNO. So verbrauche die Landwirtschaft mit bewässerten Feldern, Viehzucht oder Aquakulturen weltweit bereits 70 Prozent des entnommenen Wasser, die Industrie 19 Prozent und Privathaushalte zwölf Prozent.

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