Wie viele Busse verträgt Erlangen?

14.4.2018, 12:00 Uhr
Wie viele Busse verträgt Erlangen?

© Harald Sippel

Dass dringend etwas geschehen muss, ist seit Jahren klar. Denn die alltägliche Belastung der Goethestraße durch den Busverkehr ist enorm, die meist chaotischen Verkehrsverhältnisse im Bereich Hugenottenplatz und Bahnhofsvorplatz nicht minder. Nun hat die Suche nach einem zentralen "Busverknüpfungspunkt", der zugleich als Verkehrsdrehscheibe fungiert soll, begonnen.

Für die Bündelung diverser Buslinien im Zentrum der Stadt kommen für die Verwaltung nur zwei Standorte in Frage: "An den Arcaden" und der "Großparkplatz". Während bei der Verknüpfung eines Zentralen Omnibusbahnhofs auf dem Großparkplatz ein hoher Aufwand betrieben werden müsse, biete der Arcaden-Standort viele Vorteile biete, sagte Christian Korda, Leiter Verkehrsplanung bei der Stadt Erlangen.

Neben der längst gewollten Entlastung der Goethestraße ginge damit auch eine ideale Erschließung des nahegelegenen neuen Landratsamtes und optimale Umsteigebeziehungen zwischen Buslinien und Stadt-Umland-Bahn (StUB) einher.

Korda schlägt deshalb vor, dass die Stadt die restlichen Flächen auf dem Areal zwischen Arcaden und Bahnlinie von der Bahn kauft. Dies sei aber nicht gleichbedeutend mit einer Entscheidung zum Bau eines zentralen Busverknüpfungspunkt an dieser Stelle. Es diene lediglich dazu, sich "eine Option zu sichern", sagte der Verkehrsplaner weiter. Detailplanungen seien ohnehin erst möglich, "wenn man weiß, was mit der StUB passiert".

Diskussion zur "Unzeit"

Dass etwas getan werden muss, sieht man auch bei der CSU so. Stadtrat Jörg Volleth, der den Infoabend moderierte, kritisierte allerdings, dass die Diskussion zur "Unzeit" stattfinde. Er plädierte dafür, abzuwarten bis feststeht, auf welcher Route die StUB dereinst fahren wird, und dann erst den "Busverknüpfungspunkt" anzugehen.

In der Diskussion schwang vor allem die Angst einiger Innenstadthändler mit, abgehängt zu werden. "Die gesamten Planungen der Stadt laufen darauf hinaus, den Einzelhandel abzuschaffen", sagte zum Beispiel Reinhold Funk, Chef von Funk Optik in der Halbmondstraße. Er äußerte die Befürchtung, dass immer mehr Hemmnisse für Kunden, die in die Innenstadt wollen, aufgebaut würden. Die Folge: "Die Kunden werden irgendwann ganz wegbleiben."

Es gehe nicht darum, die Innenstadt zu schwächen, entgegnete Christian Korba. Ziel sei es hingegen, den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt herauszubekommen. Korda wörtlich: "Wir können die Innenstadt nicht abhängen, das wäre eine Katastrophe."

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