Wildschweine wüten im Obstgarten in Kalchreuth

31.10.2018, 13:30 Uhr
Wildschweine wüten im Obstgarten in Kalchreuth

© Ernst Bayerlein

Große Wiesenflächen sind aufgewühlt und der Eigentümer Leonhard Kollischan weiß nicht, was er dagegen machen kann. Einige 100 Meter nach Süden, beim Sportgelände des 1. Fußballclub, ist es schon mehrere Wochen her, dass dort eine größere Fläche des Rasens umgewühlt wurde. Der Verein hat nun zum Wald hin einen Elektrozaun gezogen. Wenn es die Witterung zulässt will Kollischan die Fläche wieder herrichten und walzen. Da es sich um keine Erwerbswiese handelt, hat er auch keinen Anspruch auf Entschädigung vom zuständigen Jagdpächter. Dieser ist zusammen mit Jagdhelfern vor allem nachts sehr viel draußen, er schießt auch immer wieder Wildschweine ab, aber so steht es im Hegebericht der Jägervereinigung Erlangen, dass die Sauen permanent dazulernen und sich geschickt den Bejagungsstrategien anpassen.

Gerade in den Gebieten mit hohen Freizeitdruck wie im Sebalder Reichswald, fühlen sich die Rotten inzwischen zuhause, da der Jagddruck dort geringer ist als in anderen Gebieten – heißt es dort. Zu sehen bekommt man die Wildschweine sehr selten. Sie sind vor allem nachts in Rudeln von 20 bis 30 großen und kleinen Tieren unter Führung einer Bache unterwegs und wechseln immer wieder den Aufenthalt, sie legen dabei auch größere Strecken zurück.

Trotzdem konnten im letzten Jahr, wie Manfred Weidinger von der Hegegemeinschaft Erlanger Oberland, sie umfasst die Fluren von Kalchreuth, Heroldsberg und Eckental, mitteilte, insgesamt 240 Wildschweine, doppelt so viel wie im Vorjahr, erlegt werden. Die

Wildschweinplage nimmt ein Maß an ohne Ende – stellte er fest. Wildschweine sind Allesfresser und vor allem jetzt im Herbst fressen sie sich noch eine dicke Fettschicht an.

Wie kürzlich bei der Auftaktveranstaltung zu den Wildbretwochen des Landkreises Erlangen-Höchstadt Susanne Oswald in einem Vortrag ausführte, ist das Wildbret, auch das Fleisch vom Wildschwein, leicht verdaulich, hat viel Eiweiß sowie einen geringen Bindegewebe- und Fettanteil. Also hervorragend geeignet mehr Wildfleisch vom Jäger direkt zu kaufen und zu essen.

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