Wohin entwickelt sich Baiersdorf?

13.8.2018, 15:00 Uhr
Wohin entwickelt sich Baiersdorf?

© Edgar Pfrogner

In der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause hatte Platz das Wort namens der Bürgerinitiative ergriffen und erklärt. "Wir wollen nicht, dass Igelsdorf mit der Hut zusammenwächst. Wir sind ein Dorf und wollen nicht zur Vorstadt werden." Was denn nun an den Gerüchten dran sei, dass das Gelände bebaut werden soll, verlangte er zu wissen.

Siedlungswerk plant

Bürgermeister Andreas Galster gab sein Wissen preis. Die Stadt habe in Igelsdorf ein Grundstück für den Bau einer Kindertagesstätte erworben. Das sei das eine. In den Kindergarten werden künftig auch Kinder aus der Hut gehen.

Richtig sei, dass das evangelische Siedlungswerk – gemeinnützige Baugesellschaft der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern — zwei Grundstücke östlich, respektive südöstlich des Reichelgrundstücks besitze, das ja gerade bebaut werde.

Grundbesitzer interessiert

Das Siedlungswerk sei, seiner Bestimmung gemäß, so Galster, daran interessiert, seine Grundstücke baulich zu entwickeln. Nun lägen aber zwischen den beiden Siedlungswerk-Grundstücken eingebettet vier Grundstücke anderer Eigentümer. Diese habe man befragt, ob sie eventuell interessiert wären, dass das Areal bebaut wird. "Die Zwischenlieger sind an der Entwicklung durchaus interessiert", erklärte Galster.

"Sollten da nicht zuerst die Bürger gefragt werden?", wandte Platz ein. Unter Verweis auf die repräsentative Demokratie antwortete Galster, dass zuvorderst die gewählten Vertreter informiert werden, dann, wie jetzt geschehen, die Öffentlichkeit in öffentlichen Sitzungen der Gremien des Stadtrates oder dem Mitteilungsblatt der Stadt. "Mit allen wichtigen Themen gehen wir hinaus in die Bürgerschaft", betonte Bürgermeister Andreas Galster .

Ja, wenn es zu spät sei, weil schon alles entschieden sei, mutmaßte Wilfried Platz. Und Sophie Ries — im Frühjahr unterlegene Bürgermeisterkandidatin der SPD — meldete sich mit der Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung zu Wort. 

"Eine höhere Bürgerbeteiligung habe ich schon 2004 angeregt, dafür aber vom Stadtrat seinerzeit Prügel bezogen", griff das Stadtoberhaupt in die Geschichtskiste der Kommunalpolitik. Wenn ein Bürgerbeteiligungsprozess in Gang kommen solle, müsse die Initiative dafür nun vom Stadtrat ausgehen, unterstrich Galster seine Haltung.

Auch eine Holschuld

Barbara Baader aus dem CSU-Ortsvorstand vertrat die Auffassung , dass man "als Bürger auch in der Holschuld" sei, zum Beispiel indem man sich durch den Besuch von Stadtratssitzungen oder Bürgerversammlungen Informationen beschaffe.

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