Wöhrmühle in Erlangen: Pläne, aber kein Biergarten

21.2.2018, 18:30 Uhr
Auf der Freizeitanlage soll eine Bucht als Zugang zum Fluss entstehen.

© Foto: Mößler-Rademacher Auf der Freizeitanlage soll eine Bucht als Zugang zum Fluss entstehen.

Es hat sich einiges getan auf der Wöhrmühlinsel. Das ehemalige Campingplatz-Areal hatte die Stadt 2010 von den Naturfreunden erworben und in eine öffentliche Freizeitanlage umgewandelt. Im vergangenen Jahr wurden rot-lackierte Tischkombinationen und Liegestühle aufgestellt, am nördlichen Eingang ein Fahrradständer errichtet.

"Wir haben bereits ein hochwertiges Gelände, das nun noch attraktiver gemacht werden soll", erklärt Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens auf Nachfrage unserer Zeitung. "Wir möchten erreichen, dass die Erlanger gerne dorthin gehen und dadurch andere Flächen im Stadtbereich entlastet werden."

Eigentlich sollte dort längst ein Kulturbiergarten als Publikumsmagnet eröffnet werden. Doch nachdem ein Anbau ans Naturfreundehaus vom Verein, der einst den Campingplatz betrieben hat, abgelehnt wurde, haben sich diese Pläne in Luft aufgelöst. Ein anderer Standort ist wegen der Lage des Geländes im Überschwemmungs- und Landschaftsschutzgebiet nicht möglich. An einer mobilen Lösung samt Ausschreibung wird im Amt für Soziokultur gefeilt.

"Wir haben es hier aber mit einem äußerst komplizierten Gelände zu tun", stellt Lender-Cassens fest und ergänzt: "Ich bin gerade dabei unser Ziel, den Kulturbiergarten in diesem Jahr zu eröffnen, über Bord zu werfen."

Als neuer Schritt für die Aufwertung des Geländes wurden nun die Pläne für die Schaffung eines Uferzugangs zur Regnitz im Umwelt-, Verkehrs- und Planungs-Ausschuss vorgestellt. Dabei handelt es sich um den Vorentwurf eine Masterarbeit einer Studentin der TH Nürnberg. Die Umsetzung soll von der Abteilung Stadtgrün übernommen werden. Die Kosten werden auf 70 000 Euro geschätzt. Mittel, die im Amt vorhanden sind.

Im Entwurf bietet eine kleine, geschwungene Bucht, die auch bei Hochwasser einen besseren Wasserabfluss gewährleisten könnte, Zugang zur Regnitz. Über eine kurze Treppe geht es zu Sitzsteinen. "Vor den beschriebenen Stufen sollen Findlinge, große Kiesel oder Bruchsteine eingebaut werden, die ein direktes Einsteigen in den Fluss und den Eindruck eines Badeufers verhindern sollen. Weiterhin soll in diesem Bereich kein steiles Ufer unterhalb der Wasseroberfläche erstellt werden, sondern einige Meter flaches Wasser zum tatsächlichen Fluss hinführen."

Bei den Stadträten stießen die Pläne auf große Zustimmung, die ÖDP sprach den Umweltschutz an. Tatsächlich muss für die Maßnahme ein Baum, vermutlich eine Kopfweide, gefällt werden, der durch eine Neupflanzung ersetzt wird. Endgültig wird über den Uferzugang heute in der Stadtratssitzung entschieden.

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