Zur Übung mal eine Wunde richtig nähen

ERLANGEN - Den Beruf der Eltern oder Großeltern zu ergreifen, ist bei jungen Menschen nicht mehr unbedingt üblich. Das zeigte auch der fünfte Ausbildungstag beim Universitätsklinikum, den mehr als 1000 junge Menschen besuchten.

Gesundheits- und Krankenpfleger, Mechatroniker, Kaufleute für Büromanagement, Tierpfleger – diese und zehn weitere Berufsmöglichkeiten wurden in der Palmeria im Ulmenweg am Tag der Ausbildung von der Uniklinik vorgestellt. Doch nicht nur zuhören und fragen war dort angesagt, wer wollte, konnte am Modell auch einen Venenzugang legen oder eine Wunde nähen und im Alterssimulationsanzug mit eingeschränkter Bewegung sowie vermindertem Gehör die Treppe bewältigen.

Im Obergeschoss der Palmeria gab es Bewerbungstraining, Tipps für Praktika und den Freiwilligendienst am Uni-Klinikum – auch die mitgebrachte Bewerbungsmappe wurde fachmännischen Blicken unterzogen.

Besonders beliebt waren die Führungen mit teils exklusiven Einblicken in die Kinder- und Jugendklinik, die Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie, die Augenklinik und die Pflegedirektion. Auch das hauseigene Werkstattgebäude öffnete die Türen für Besucher. Metallbauer und

Elektroniker gaben dort zum Beispiel Kurzeinführungen ins Schweißen und Stanzen und animierten die Gäste, ihre Kräfte beim Hau-den-Lukas zu messen, den die Auszubildenden konzipiert und gebaut hatten.

"Vor Ort im Gespräch mit den Mitarbeitern bekommt man mehr Infos über einen Beruf als im Internet", fand die 15-jährige Lisa, die gemeinsam mit ihren Eltern gekommen war. "So kann ich viel besser herausfinden, ob beispielsweise Physiotherapeutin etwas für mich ist."

Das Uni-Klinikum ist mit über 7500 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Franken. Insgesamt bildet das Krankenhaus mehr als 700 Jugendliche aus. Für das Jahr 2019 gibt es rund 250 Ausbildungsstellen, Bewerbungen sind in vielen Bereichen noch möglich.