Ermittler des Oktoberfestattentats bitten Bürger um Mithilfe

22.5.2015, 17:11 Uhr
Es war das blutigste Attentat in der Geschichte der Bundesrepublik. Vor 30 Jahren riss eine Bombe auf dem Oktoberfest 13 Menschen in den Tod und verletzte mehr als 200. Bis heute glauben viele nicht, dass ein einzelner Rechtsradikaler aus persönlichem Frust die Tat beging.

© dpa Es war das blutigste Attentat in der Geschichte der Bundesrepublik. Vor 30 Jahren riss eine Bombe auf dem Oktoberfest 13 Menschen in den Tod und verletzte mehr als 200. Bis heute glauben viele nicht, dass ein einzelner Rechtsradikaler aus persönlichem Frust die Tat beging.

35 Jahre nach dem Münchner Oktoberfestattentat ist die Mithilfe der Bevölkerung gefragt: Für ihre unlängst aufgenommenen Ermittlungen suchen Bundesanwaltschaft und Landeskriminalamt in einem gemeinsamen Aufruf nach Zeugen. Sie setzen darauf, dass Bürger das Attentat auf der Münchner Theresienwiese 1980 beobachtet haben oder sonst noch Angaben dazu machen können. Außerdem suchen sie Fotos vom Anschlagsort - auch solche, die vor der Bombenexplosion gemacht wurden.

Am 26. September 1980 hatte eine Bombe am Haupteingang des Oktoberfests 13 Männer, Frauen und Kinder in den Tod gerissen, auch den rechtsradikalen Attentäter Gundolf Köhler.

"Wir suchen Zeugen, die noch Angaben machen, die sie bisher nicht gemacht haben - aus welchen Gründen auch immer", sagte ein LKA-Mitarbeiter am Freitag dazu. Die Ermittler hoffen auch auf Bilder und Filmaufnahmen, die "Aufschluss geben können über die Zeit vor oder nach der Explosion". Die neu eingerichtete Sonderkommission heißt "Soko 26. September" und besteht aus 21 Polizisten des bayerischen Landeskriminalamts (LKA).

Hinweise nimmt das LKA unter der Telefonnummer 089/1212-1980 oder per Mail (blka.1980@polizei.bayern.de) entgegen. Die Ermittler bitten zudem ausdrücklich Medienvertreter darum, ihnen Bilder und Filmaufnahmen von damals zu überlassen. "Insbesondere ist dabei bisher nicht veröffentlichtes Material von großem Interesse", heißt es. Erste Ergebnisse der neuen Ermittlungen will die Bundesanwaltschaft Ende des Jahres präsentieren.

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