F-16-Absturz: US-Militär muss Großeinsatz zahlen

14.8.2015, 12:07 Uhr
F-16-Absturz: US-Militär muss Großeinsatz zahlen

© dpa

"Die Untersuchungen sollen ergeben, aus welchem Grund der Unfall passiert ist, damit wir in der Zukunft die notwendigen Schritte unternehmen können, um Vorfälle dieser Art zu verhindern", sagte Vizekommandeur Steven Horton. Die Ergebnisse der Untersuchungen werde man veröffentlichen, versprach er.

Laut 2nd Lieutenant Meredith Mulvihill müssen Bäume gefällt werden , um eine Schneise zu schaffen. Dazu wird schweres Gerät eingesetzt. Mulvihill: "Das wird noch Tage dauern." Fachleute der US-Luftfahrtsicherheit untersuchen das Wrack.

Techniker nummerieren, fotografieren und dokumentieren die einzelen Trümmerteile. Noch immer steht nicht fest, ob die Umwelt geschädigt worden ist. Absturzstelle und die Stelle, an denen die Treibstofftanks abgeworfen wurden, liegen jedoch nicht in Wasserschutzgebieten.

Christiane Rodenbücher vom Landeskommando Bayern der Bundeswehr erläutert nach dem Absturz des Kampfjets, weshalb die US-Armee Absturzgebiete zur militärischen Sicherheitszone erklärt und damit nahezu niemand Zutritt erhält.

Erstens einmal aus Gründen der militärischen Sicherheit, zweitens zur Sicherstellung der Arbeit der Unfalluntersuchungskommission, die im Auftrag der deutschen Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nach der Unfallursache gemeinsam mit den amerikanischen Spezialisten vor Ort durchführt und drittens als Schutz der zivilen Bevölkerung vor möglichen Folgeschäden. Rodenbücher: "Der Begriff lautet richtig Militärischer Sicherheitsbereich. Der kann nur von Soldaten der Bundeswehr eingerichtet werden und erfolgt durch die Feldjäger."

Fast niemand erhält Zutritt

Die Einrichtung solch einer miltärischen Sicherheitszone fuße auf rechtlichen Grundlagen. Sie verweist auf das Unmittelbare Zwangsgesetz der Bundeswehr. Laut Rodenbücher ist dieses Vorgehen nach Abstürzen üblich. „Dieses ist ein Standardverfahren nach solchen Ereignissen.“

Geregelt ist auch, wer die Sicherheitszone betreten darf. Nämlich autorisiertes Personal, wie zum Beispiel Polizei, Unfalluntersuchungskommission, Feldjäger, Militärpolizei, Feuerwehr, gegenenfalls auch Rettungskräfte und Umweltschutzbehörden.

Der US-Kampfjet war am Dienstag abgestürzt, der Pilot konnte sich kurz zuvor via Schleudersitz retten - er erlitt nur leichte Verletzungen. Die Maschine vom Typ F-16 stürzte in ein unbewohntes Waldstück nahe Engelmannsreuth (Landkreis Bayreuth).

Zwei der sechs Übungsbomben, die der abgestürzte F 16-Kampfjet, an Bord hatte, werden noch vermisst. Sie haben ein Gewicht von jeweils 500 Pfund schwer und bestehen aus Zement. Im Kern befinden sich 25 Pfund Rauchsekret.

Fallschirm des Piloten am Dienstag bei Engelsmannsreuth.

Fallschirm des Piloten am Dienstag bei Engelsmannsreuth. © News5

US-Militär muss für Einsatz aufkommen

"Die Amerikaner kommen als Verursacher dafür auf", sagte der Sprecher des Landratsamtes Bayreuth, Michael Benz, am Freitag zu den Einsatzkosten. Der Landkreis habe drei Monate Zeit, eine Rechnung zu stellen. Darin werden unter anderem die Lohnersatzansprüche der Helfer, Stundensätze für die Fahrzeuge sowie eventuelle Schäden am Wald enthalten sein.

"Wir reden hier von fast 500 Einsatzkräften. Aber diese Vorsorge war nötig, immerhin drohten ein Waldbrand und eine Explosion", meinte Benz. Der Kampfjet vom Typ F-16 war am Dienstag zum US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz unterwegs. Die Ursache des Unfall ist allerdings noch immer unklar.

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