Fall Haderthauer: Anwalt bereitet Millionen-Klage vor

18.11.2014, 08:55 Uhr
Fall Haderthauer: Anwalt bereitet Millionen-Klage vor

© dpa

Roger Ponton, der frühere Geschäftspartner der Haderthauers, fühlt sich vom Ehepaar arglistig getäuscht und um sein Geld betrogen. Sapor Modelltechnik habe Millionen mit den exklusiven Miniaturautos verdient, die unter der Regie eines Dreifachmörders zuerst in der Ansbacher Forensik, später in Straubing gebaut wurden, ist Ponton überzeugt. Doch er habe nie auch nur einen Cent gesehen. Sein Nürnberger Anwalt Malte Magold will nun Licht in die undurchsichtigen Geschäftsunterlagen bringen.

Dazu hat er einen Würzburger Wirtschaftsprüfer eingeschaltet, der besonders den Wechsel der Besitzer von Sapor Modelltechnik unter die Lupe nimmt. Der Ingolstädter Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer hat die Gesellschaft bürgerlichen Rechts nach Unterlagen, die unserer Redaktion vorliegen, zum 31. Oktober 2008 an einen Ingolstädter Messeveranstalter verkauft. Offenbar zum „Buchwert“, einem niedrigen fünfstelligen Betrag, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Der tatsächliche Wert des Unternehmens sei nicht ermittelt worden, somit komme die Veräußerung einer Schenkung gleich, und dafür müsste Schenkungssteuer bezahlt werden. Roger Ponton gibt an, von all dem nichts mitbekommen zu haben. Die Haderthauers hätten ihm den wahren Firmenwert verschwiegen und ihn mit 20 000 Euro abgespeist, dafür sei er im Dezember 2011 rückwirkend aus dem Unternehmen ausgeschieden.

Noch immer Gesellschafter?

Anwalt Magold hat inzwischen diesen Vergleich angefochten, für ihn ist sein Mandant „möglicherweise heute immer noch Gesellschafter“. Er will in Kürze eine Stufenklage einreichen und zunächst Auskünfte und Unterlagen sowohl vom Ehepaar Haderthauer wie auch vom neuen Besitzer von Sapor Modelltechnik erstreiten. Seit über einem halben Jahr hat er auf seine Schreiben hin „keine Reaktion“ erhalten, sagt er.

Die geforderten Unterlagen sollen auch Aufschluss darüber geben, warum die Firma unter wechselnden Bezeichnungen zu finden ist. So trägt die Gewinnermittlung fürs Jahr 2008 den Namen der Einzelgesellschaft „Sapor Modelltechnik Dr. Hubert Haderthauer“. Der Name des Mitgesellschafters Ponton taucht nirgends auf. Magold bereitet deshalb auch Klage auf Schadenersatz in „beträchtlicher Höhe“ vor. Noch lasse sich die genaue Summe nicht beziffern, dass sie in die Millionen gehe, will der Jurist aber nicht ausschließen.

 

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