Fall Mohammad: Appell an den Innenminister Herrmann

10.2.2017, 15:41 Uhr
Erhielt Post: Bayern Innenminister Joachim Herrmann soll sich persönlich für Mohammad Jafari einsetzen.

© Eduard Weigert Erhielt Post: Bayern Innenminister Joachim Herrmann soll sich persönlich für Mohammad Jafari einsetzen.

Der CSU-Politiker vertritt in der Asylpolitik eine harte Linie und plädiert für weitere Abschiebungen, auch nach Afghanistan: Schlecht für Mohammad Jafari, der in Ansbach lebt. Der 18-Jährige hat vergangene Woche erfahren, dass das Flüchtlingsbundesamt seinen Antrag abgelehnt hat.

Herrmann sitzt aber auch im Beirat der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Nürnberg und erhielt nun von seinen Ansbacher Vereinsfreunden Post. Sie appellieren "eindringlich" an den Minister, "sich im Sinn von Menschlichkeit und Menschenwürde für Mohammad Jafari einzusetzen, um ihm ein Bleiberecht zu sichern". Es sei "enttäuschend und demotivierend, dass die fleißige, erfolgreiche, auf Menschenwürde und Nächstenliebe ausgerichtete Arbeit der vielen Helfer durch Abschiebungsbescheide, wie dem im Fall Mohammad, konterkariert wird", schreibt Ulrich Rach, der Ansbacher Sprecher der Bewegung.

Der junge Afghane bereitet sich gerade in einem Bechhofener Betrieb auf die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker vor. Für die Volleyball-Mannschaft des TSV Ansbach sind er, fünf weitere Afghanen und zwei Eritreer wichtige Mitglieder, die auch bei der Pflege der Sportanlagen helfen oder das Damenteam bei Regionalliga-Spielen begleiten.

Angesichts seiner Integrationsarbeit wurde der Verein jüngst sogar von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin eingeladen. "Umso erschreckter sind wir jetzt über die drohende Ausweisung von Mohammad", beschreibt Abteilungsleiter Tilman Botsch die derzeitige Stimmung beim TSV. Man könne nicht verstehen, dass ein so gut integrierter Neu-Ansbacher das Land verlassen soll.

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