Fall Peggy: Böhnhardt-Spur entstand durch Verunreinigung

8.3.2017, 11:12 Uhr
In einem Gebiet bei Wurzbach hatte ein Pilzsammler im Juli letzten Jahres die sterblichen Überreste der seit 2001 vermissten Peggy gefunden.

© NEWS5 / Fricke In einem Gebiet bei Wurzbach hatte ein Pilzsammler im Juli letzten Jahres die sterblichen Überreste der seit 2001 vermissten Peggy gefunden.

Zwar hatte die Polizei am Fundort der Leiche des Mädchens Hautpartikel von Böhnhardt entdeckt. Doch dabei handelte es sich um eine Trugspur, heißt es bei der Staatsanwaltschaft in Bayreuth.

Im vergangenen Juli hatte ein Pilzsammler in einem Wald in Thüringen, rund 20 Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg in Oberfranken entfernt, Knochen des 2001 verschwundenen Mädchens gefunden. Die Ermittler entdeckten an den Spuren auch Genmaterial von Böhnhardt.

Es handelte sich um ein mikroskopisch kleines Teil von einem Kopfhörer, der 2011 in Eisenach in dem Wohnmobil entdeckt wurde, in dem tote NSU-Terrorist lag. Wahrscheinlich ist, dass die Spurensicherung den Partikel zum Fundort Peggys in einem Thüringer Waldstück aus Versehen mitgebracht hatte. Die DNA sei an einem Textilteilchen gefunden worden, dass inzwischen zweifelsfrei einem Kopfhörer Böhnhardts zugeordnet werden konnte, sagte Kriminaloberrat Uwe Ebner.

Weder das Baumwollgewebe noch die DNA hätten in Qualität und Quantität einen Zeitraum von 15 Jahren überstehen können angesichts der Witterungsverhältnisse. Ebner, der die Sonderkommission Peggy leitet, sagte, der Kopfhörer sei im ausgebrannten Wohnmobil gefunden worden, in dem Böhnhardts Leiche entdeckt worden war.

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