Ferienbeginn am Wochenende: Franken droht der Stau-Gau

27.7.2018, 10:08 Uhr
Ferienbeginn am Wochenende: Franken droht der Stau-Gau

© Sebastian Gollnow/dpa

Was der Allgemeine Automobilclub Deutschland (ADAC) verkündet, lässt Böses erahnen. "Die Autofahrer erwartet das schlimmste Stauwochenende der Saison", schätzen die Experten. Das hat Gründe. Am Donnerstag beginnen in Baden-Württemberg die Ferien, nur einen Tag später ist auch in Bayern der letzte Schultag. Zudem sind viele Urlauber aus anderen Bundesländern bereits auf dem Rückweg - und aus Nordrhein-Westfalen rollt bereits die nächste Reisewelle an. 

All das sorgt für eine angespannte Situation auf Deutschlands Fernstraßen. "Eine Fahrt auf den Fernstraßen lässt sich an diesem Wochenende nahezu unmöglich ohne Stau bewältigen", sagt auch der Auto Club Europa (ACE). Er empfiehlt Reisenden - wenn möglich - erst am Dienstag oder Mittwoch der kommenden Woche in den Urlaub zu starten. Erst dann, schätzen die Experten, habe sich die Situation auf den Autobahnen beruhigt. 

Alternativ können Urlauber auch nachts in die Ferien fahren, um Staus zu vermeiden. "Die Verkehrssituation wird sich das ganze Wochenende über kaum entspannen - trotz des erweiterten Lkw-Fahrverbots", sagt der ACE. Laster ab 7,5 Tonnen dürfen im Juli und August gerade auf stark befahrenen Autobahnabschnitten am Samstag zwischen 7 und 20 Uhr nicht fahren. 

Der Auto Club Europa rechnet besonders auf diesen Abschnitten mit kilometerlangen Staus bis hin zum kompletten Stillstand: 

  • A3 Nürnberg – Würzburg – Frankfurt, die A5 Darmstadt – Heidelberg – Karlsruhe – Freiburg, und Freiburg – Karlsruhe
  • A6 zwischen Mannheim und Heilbronn und weiter nach Nürnberg in beiden Richtungen
  • A7 Würzburg – Ulm – Füssen, die A8 Karlsruhe – Stuttgart – Ulm und München – Salzburg in beiden Richtungen
  • A81 zwischen Heilbronn und Stuttgart und weiter bis Singen. Ebenfalls in beiden Richtungen.

Für zusätzliche Probleme könnten mögliche Kontrollen an der Grenze nach Österreich sorgen. Am stärksten gefährdet sind laut ADAC die drei Autobahnübergänge an der A3, der A8 sowie der A93 bei Kufstein. Doch seit Mitte Juli kontrolliert die von Markus Söder installierte bayerische Grenzpolizei auch auf Bundes- und Landstraßen. 

Airport erwartet fast 800.000 Passagiere

Doch das ist nicht alles. Wegen der Blow-Up-Gefahr durch Hitze auf älteren Betonfahrbahnen wird unter anderem auf der A7 zwischen Ulm und dem Kreuz-Feuchtwangen die Höchstgeschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde herabgesetzt. Die Geschwindigkeitsbeschränkungen gelten ab Dienstag voraussichtlich bis Sonntag jeweils von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr.

Auch am Nürnberger Airport dürfte es eng werden. Rund 778.000 Passagiere erwartet der Flughafen während der bayerischen Sommerferien, allein am ersten Wochenende sollen es bis zu 50.000 sein. Das beliebteste Reiseziel ist dabei Antalya mit 310 Abflügen, gefolgt von Palma de Mallorca mit 256. Man sei auf die Reisewelle gut vorbereitet, sagen die Verantwortlichen, habe beim Personal aufgestockt. Aber: "Für uns bedeutet 'Hochsaison', dass alle helfenden Hände gebraucht werden", betont Flughafenchef Michael Hupe.