Feuerwehrmänner ade: BR will geschlechtergerechte Sprache

München - Feuerwehrleute statt Feuerwehrmänner, Publikum statt Zuschauer: Der Bayerische Rundfunk bemüht sich um "geschlechtergerechte Formulierungen".

In einem internen Flyer mit dem Titel „Faire Sprache“ werden die Mitarbeiter dazu aufgerufen, nicht immer automatisch die männliche Variante eines Wortes zu benutzen: lieber Abteilungsleitung als Abteilungsleiter. Eine BR-Sprecherin bestätigte am Donnerstag Berichte des „Münchner Merkur“ und der „tz“ und betonte: „Bei dem Flyer „Faire Sprache“ handelt es sich nicht um eine verbindliche Anweisung, sondern um eine reine Orientierungshilfe, um Tipps für den Arbeitsalltag.“

Alexander Kissler, Ressortleiter beim „Cicero“, hatte sich zuvor unter der Überschrift „Bayerischer Rundfunk ächtet die männliche Endung“ über das interne Papier mokiert. Tatsächlich gibt es ähnliche Leitfäden bereits in zahlreichen Behörden, an Universitäten und auch in anderen Medienunternehmen. Beim ZDF verschickte der damalige Intendant Markus Schächter bereits im Jahr 2009 „Tipps für eine faire Sprache im ZDF“ an die Mitarbeiter. Auch die Stadt Nürnberg hat einen solchen Leitfaden. „Der BR ist in diesem Fall eher ein Nachzügler“, sagte die Sprecherin des Bayerischen Rundfunks. „Wir sind über die Diskussion daher schon ein wenig verwundert.“