Konzept für Kanus auf der Wiesent: "Arbeiten mit Nachdruck"

16.2.2021, 18:53 Uhr
Die Wiesent im Wintermodus.

© Stefan Hippel Die Wiesent im Wintermodus.

"Die Initiative, das Ding grundsätzlich aufzuarbeiten, geht auf einen Beschluss im Naturschutzbeirat im Jahre 2016 zurück", sagt Ulm. Seither liefen die Vorarbeiten und nicht erst, seit der Bund Naturschutz im Sommer 2019 vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth geklagt habe, so wie der BN das immer darstelle. "Wir machen jetzt nichts anderes, als was wir sowieso vorgehabt haben," betont der Landrat. "Doch ohne vernünftige Prüfung der Situation kann man nichts verbieten und nichts erlauben", sagt er.

Dass die Wiesent enorm unter Druck steht, das sieht Ulm durchaus und dass es Regeln für deren Freizeitnutzung geben müsse, "da steh’ ich voll dazu". Doch er sei kein Freund davon, alles komplett zu verbieten. "In das geplante Konzept müssen die naturschutzfachlichen Erfordernisse eingearbeitet werden", führt er aus. Man müsse die Freizeitnutzung "räumlich und zeitlich einschränken", um den Druck auf die Wiesent zu reduzieren und zu kanalisieren.

"Wir müssen noch Geduld haben"

Und wie weit ist nun das vor allem von Naturschützern heiß ersehnte Konzept für die Wiesent? "Die Firma Anuva ist mit der Verträglichkeitsprüfung noch nicht fertig", sagt Karin Lämmlein von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. Die Bewertung sei noch nicht abgeschlossen, alle Fakten müssten abgewogen werden, das sei eine enorme Arbeit. "Wir arbeiten mit Nachdruck daran", so Lämmlein. "Wir haben alle ein Interesse daran, dass das Konzept rechtzeitig fertig ist. Wir müssen aber noch Geduld haben."

Denn: Erst wenn die Bewertungen von Anuva vorliegen, "schaut sich die Untere Naturschutzbehörde das an". Anschließend werde Anuva das Konzept schreiben, sagt Lämmlein. Natürlich würden auch die Erkenntnisse des Büros SJE, bei dem die Fachberatung Fischerei ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, hier mit einfließen, sichert sie zu. Auf der Basis dieses Konzeptes wird dann die Schifffahrtsgenehmigung formuliert. Ob hier der BN noch am Verfahren beteiligt wird, bleibt weiterhin unklar. Die Naturschützer seien doch im Dezember schon informiert worden, meint dazu Landrat Ulm.

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