15. Fränkische-Schweiz-Marathon steht in den Startlöchern

7.9.2014, 13:33 Uhr
15. Fränkische-Schweiz-Marathon steht in den Startlöchern

© Erich Malter

Wer in dieser Woche auf der B 470 zwischen Forchheim und Ebermannstadt unterwegs war, konnte schon die farbigen Markierungen am Fahrbahnrand erkennen. Der Kurs ist exakt vermessen, am Sonntag um 6 Uhr morgens wurden die Kilometersteine an ihrem festen Platz postiert und die Verpflegungsstellen aufgebaut. Wenig später wurde die Strecke vom Tiefbauamt freigegeben - manchmal müssen noch Überbleibsel der Maisernte auf den Feldern entlang der Straße beseitigt werden - um 8.40 Uhr fiel in der Nürnberger Straße beim Paradeplatz in Forchheim der Startschuss für die ersten Marathonteilnehmer.

Positive Wetterprognose

Bis 14.30 Uhr dürften knapp 1500 Handbiker, Inline-Skater oder Läufer das Ziel in Ebermannstadt erreicht haben. Die Baustelle an der Wendemarke bei der Sachsenmühle in Richtung Gößweinstein stört den Ablauf nicht. „Wir erwarten überdurchschnittlich viele Nachmeldungen, da die Wettervorhersage ideale Bedingungen verspricht“, erklärt Cheforganisator Toni Eckert, dessen eingespieltes Helferteam in den letzten Tagen vor der Veranstaltung mit dem Eintüten der Startunterlagen und der Vorbereitung der Nummern-Ausgabe beschäftigt ist.

Neben dem Sport- und Kulturamt des Landkreises sind die LG Forchheim, der TSV Ebermannstadt, die Roadrunners Forchheim und das Erlebnislauf-Team als Ausrichter mit im Boot. Unersetzliche Unterstützung leisten rund 850 ehrenamtliche Helfer des THW, der Freiwilligen Feuerwehren und des Roten Kreuz.

Bei seiner Premierenausgabe vor 15 Jahren hatte der FSM aus dem Stand allein mit Marathonläufern und Skatern knapp 1500 Teilnehmer verbucht, knackte 2003 im dritten Jahr nach Hinzunahme von Rollstuhlfahrern und Staffeln die 2000er-Marke. Mittlerweile umfasst das Angebot auch die 16-km-Distanz und am Samstag (circa 220 Starter) einen Zehntelmarathon sowie Schüler-/Bambiniläufe, doch der FSM muss sich auf niedrigerem Niveau zufrieden geben. Inlineskaten und der reine Marathon, bei dem 2014 nur noch knapp 250 Sportler antreten, verloren zunehmend ihren Reiz.

Sorgen bereiten die stagnierenden Zahlen Toni Eckert nicht: „Wir könnten versuchen, uns mit weiteren Sponsorengeldern die erweiterte Spitzenklasse der Läufer und damit sportliche Bedeutung zuzukaufen. Auch dieses Jahr haben sich wieder Gruppen aus Ungarn und Polen angeboten. Aber wir wollen ein Volkslauf bleiben.“ Der FSM am autofreien Sonntag solle nicht vordergründig seine eigene Marke, sondern die der Region stärken. Dazu werde in den Orten entlang der Strecke ein buntes Rahmenprogramm geboten, um die Bevölkerung zu Ausflügen zu animieren.

Elite der Skater

Gänzlich ohne Prominenz müssen die Ausrichter aber auch nicht auskommen. Obwohl es formell um die Bayerische Meisterschaft geht, ist bei den Speedskatern die nationale und internationale Elite vertreten. Seriensiegerin Katja Ulbrich aus Bayreuth wird bei den Frauen von der 22-jährigen mehrfachen Junioreneuropa- und Weltmeisterin Katharina Rumpus (Heilbronn) herausgefordert.

Bei den Männern ist Tim Tscharnke der schillerndste Name. Vergangenes Jahr nach einem Autounfall verletzungsbedingt verhindert, nutzt der Ski-Langläufer den Inline-Marathon als Vorbereitung auf die Weltcup-Saison im Winter. 2010 bei Olympia in Vancoucer gewann Tscharnke im Teamsprint mit Kollege Axel Teichmann Silber, vier Jahre später kostete ihn in Sotschi ein Sturz nach einer Kollision den nächsten Podestplatz. Neben dem dreifachen FSM-Gewinner Felix Rijhnen ist Tscharnkes junger Trainingskollege Thomas Bing ein Mitfavorit auf den Sieg.

Auf die Anmeldung des ungarischen Titelverteidigers Tamas Nagy, der vor Jahresfrist in 2:26:45 einen neuen Streckenrekord über die Marathon-Distanz aufgestellt hat, warten die Organisatoren bisher vergeblich. Daher dürfen sich Marco Diehl (FSM-Sieger 2008 und Fünfter 2013) sowie Sebastian Apfelbacher (Vierter 2012) gute Chancen ausrechnen. Für internationales Flair sorgen Edisu Getachew, Manfredo Birru (beide Marathon) und Mulageta Birkaehu (16 km). Das Flüchtlings-Trio aus Äthiopien hält sich derzeit in der Region auf und will nun für sportliche Furore sorgen.

Die weibliche Marathon-Konkurrenz wird von Kristin und Bärbel Hempel angeführt. Über die 16 km werden es die Lokalmatadorinnen Babinja Wirth (TSV Ebermannstadt), Martina Landgraf und Heike Niggemann (LG Forchheim) mit dem jungen Lauftalent Felicity Milton aus England zu tun bekommen. Von der Naturidylle her kann die Fränkische Schweiz mindestens mit Miltons Heimat Leicestershire mithalten.

Bilder von der Veranstaltung finden Sie im Laufe des Wochenendes an dieser Stelle sowie auf nn-online.de, nz-online.de und nordbayern.de.

Verwandte Themen


3 Kommentare