15 Jahre FS-Marathon: "Der Anfang war abenteuerlich"

5.9.2014, 08:00 Uhr
15 Jahre FS-Marathon:

© Irene Lenk

„Der Marathon ist ein Markenzeichen des Landkreises“, sagt Hermann Ulm über die Hinterlassenschaft seines Vorgängers auf dem Chefsessel im Landratsamt. Auch wenn der Kunreuther selbst lieber auf dem Fußballplatz steht, hat er doch einen direkten Bezug zur größten Sportveranstaltung der hiesigen Region: „Mit der Freiwilligen Feuerwehr habe ich bei der Streckensicherung mitgeholfen.“ In seiner neuen Position wird Ulm am Sonntag zum ersten Mal beim Start in Forchheim und der Siegerehrung dabei sein. Zwischendurch stehen weitere offizielle Termine an. Einen Besuch in Streitberg, an einer der schönsten Stellen der Strecke, lässt er sich aber nicht entgehen.

Die Organisation überließ der Landrat in bewährter Tradition Toni Eckert. „Mein Aufwand hat sich mittlerweile reduziert. Die Aufgaben sind klar strukturiert. Als wir im Jahr 2000 angefangen haben, lastete ein Großteil der Arbeit auf wenigen Hauptverantwortlichen. Das war abenteuerlich“, erklärt der Leiter des Sport- und Kulturamts. Bei der FSM-Premiere hatte sich der Hobby-Ausdauerläufer die Doppelbelastung zugemutet, selbst am Marathon teilzunehmen: „Wir hatten 30 Grad, bei Kilometer 38 in Streitberg ging es dann nicht mehr. Der Stress war zu viel. Ein paar Wochen später habe ich es bei einem anderen Rennen ins Ziel geschafft.“

Die größte Errungenschaft in den 15 Jahren der Austragung sei gewesen, dass sich die mehreren Hundert Ehrenamtlichen mittlerweile wie selbstverständlich zur Verfügung stellen würden. „Obwohl sie einen ganzen Sonntag opfern, freuen sie sich darauf“, sagt Eckert stolz. Die große Marathonfamilie komme dann am Montag beim Helferfest in Streitberg zusammen. Die vielen Mehrfachteilnehmer runden aus seiner Sicht den volksnahen Charakter des Naturlaufes ab. Prominente Zugpferde, die alleine für ihr Kommen weit mehr einstreichen würden als die 750-Euro-Siegprämie, wollen sich die Organisatoren nicht leisten. Spitzenzeiten sind auf dem Kurs, dessen Belag für Skater und Handbiker nahezu ideal ist, ohnehin schwer möglich, geht es doch kontinuierlich seicht bergauf.

Tatsache ist allerdings, dass jüngere Konkurrenten wie der Seenlandmarathon um den Brombachsee, der erst drei Jahre alt wird, bei den Teilnehmerzahlen vorbeigezogen sind. „Das ist doch klar. Als wir angefangen haben, war das auch ein Riesenspektakel. Alle wollten mitmachen. Wir hatten beinahe 700 Marathon-Starter und der Trend war noch frisch“, relativiert Eckert.

Wohl aber habe man erkannt, dass die B 470 den regionalen Läufern langweilig zu werden droht. „Aus organisatorischer und finanzieller Sicht wäre es auch sicher leichter, beispielsweise einen abwechslungsreicheren Rundkurs zu haben“, weiß Eckert, „aber unser Spielraum ist eng, da wir eben mit dem autofreien Sonntag verbunden sind und aus Sicherheitsgründen nicht die halbe Fränkische Schweiz sperren können.“

Bis dato scheitere daran auch die Überlegung, die Halbmarathon-Distanz mit ins Programm zu nehmen, ein weiterer Wendepunkt müsste her. In Arbeitsgruppen werde jedoch stets an Konzepten gefeilt, versichert Eckert. Mit 15 Jahren ist der FSM noch nicht am Ende seiner Entwicklung.

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