2000 Menschen von leuchtenden Lichtern in Bann gezogen

27.12.2018, 20:00 Uhr
2000 Menschen von leuchtenden Lichtern in Bann gezogen

© Thomas Weichert

Ein Besuchermagnet wie in Pottenstein oder Nankendorf ist das Gößweinsteiner Lichterfest noch nicht. Mit den rund 2000 Menschen, inklusive der Gläubigen die sich an der Prozession beteiligten, dürfen die Organisatoren aber zufrieden sein. Die Lichterprozession war auch dieses Jahr wieder verregnet und die freiwilligen Helfer hatten größte Mühe, die vielen Wachslichter entlang der Straßenränder überhaupt anzünden zu können.

Der einzige Berghang, der mit Holzfeuern beleuchtet war, war auch dieses Mal wieder der Aussichtsfelsen Gernerfels gegenüber der Burg Gößweinstein. Auf die großen Holzfeuer am Burgberg wurde erneut aus Sicherheitsgründen verzichtet. In der Pezoldstraße und den Seitenstraßen entlang des Prozessionszugs brannten an den Straßenrändern und auf der Mauer rund um die Basilika zahlreiche kleinere Feuer, die aus mit Wachs getränkten Klopapierrollen hergestellt worden waren.

Die Prozession durch den Wallfahrtsort selbst verlief ruhig und andächtig wie immer. Angeführt von den Ministranten, dahinter Pfarrer Pater Flavian Michali, der unter dem Baldachin das Allerheiligste durch die Straßen trug und von Fackel tragenden Feuerwehrleuten flankiert wurde.

Für die musikalische Umrahmung sorgten der Musikverein Gößweinstein und alle Gößweinsteiner Vereine. Stark vertreten waren auch die Feuerwehrleute aus Leutzdorf, die auf dem Basilikavorplatz Spalier standen zusammen mit Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG). Neben ihm marschierte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kathrin Heckel und dahinter eine stattliche Anzahl von Marktgemeinderäten. Als Vorbeter fungierte Regionalkantor Georg Schäffner. Mit im Zug dabei waren auch die Patres des Franziskanerklosters und die katholischen Schwestern. Die Betstunden in der Neumann-Basilika begannen an beiden Feiertagen jeweils um 11.15 Uhr und endeten um 17 Uhr.

Bis zum Weltkrieg gepflegt

Die ewige Anbetung an den beiden Weihnachtsfeiertagen hat in Gößweinstein eine jahrhundertelange Tradition. Wie aus der Ortschronik hervorgeht, wurde die Prozession im 18. Jahrhundert auch noch von Wallfahrern besucht.

Damals gab es auch noch bengalische Leuchtfeuer auf den Fels- und Berghängen rund um den damals schon bekannten und bedeutenden Wallfahrtsort. Die Tradition, Lichter und Holzfeuer abzubrennen, wurde noch bis Anfang des Zweiten Weltkriegs gepflegt.

Keine Kommentare