AfD-Kandidat Franz Eibl: Um ein Haar im Parlament

23.9.2013, 18:32 Uhr
AfD-Kandidat Franz Eibl: Um ein Haar im Parlament

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Franz Eibl bemüht den Fußball, um seine Gefühle zu beschreiben: Als Außenseiter habe es die AfD überraschend ins Elfmeterschießen geschafft. Und wenn man es schon so weit gebracht habe, wolle man natürlich gewinnen – Außenseiterrolle hin oder her.

Anders ausgedrückt: Die AfD hat mit 4,7 Prozent ein überraschend starkes Ergebnis eingefahren, für den Bundestag hat es dann aber doch nicht ganz gereicht. „Ich bin natürlich enttäuscht“, sagt der 45-Jährige, der als Direktkandidat im Wahlkreis Bamberg angetreten war. Hätte es die AfD über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft, Eibl – derzeit bei der Stadt Bamberg beschäftigt – würde nun im Parlament sitzen.

Den Tag nach der Wahl hat sich der Stegauracher freigenommen, hängt Wahlplakate ab und gibt sich auch Gedankenspielen hin. Wer den bundesweit chancenlosen Freien Wählern eine Stimme gegeben hat, habe diese unnötig verschenkt. „Wenn nur die Hälfte dieser Menschen uns gewählt hätte, wir wären im Bundestag.“ Ein weiteres Gedankenspiel: „Wäre die Wahl eine Woche später gewesen, hätte es gereicht.“

4,10 Prozent im Wahlkreis

Im Wahlkreis Bamberg schnitt die AfD etwas schlechter ab als im Bundesschnitt: Eibl holte 3,35 Prozent der Erststimmen, seine Partei 4,10 Prozent der Zweitstimmen. Mit zwei Problemen hatte die euro-kritische Partei im Wahlkampf zu kämpfen, analysiert Eibl. Einmal hätten die Menschen gefürchtet, ihre Stimme an die AfD sei verloren, weil die Partei chancenlos sei. „Die Umfragen in den letzten Tagen hatten diese Angst etwas zerstreut.“ Auch die Vorwürfe, die AfD stünde in der rechten Ecke, hätten es ihr schwer gemacht. Wer aber einmal einen Blick in das Wahlprogramm werfe, merke, dass die AfD keineswegs rechts sei, schon gar nicht rechter als etwa die CDU.

In die Zukunft der Partei will Franz Eibl so kurz nach der Wahl noch nicht blicken. „Wir müssen uns jetzt erst einmal sammeln“, sagt Eibl, der auch Vorsitzender des AfD-Kreisverbands Bamberg-Kulmbach-Lichtenfels ist. Der Wahlkampf habe an den Kräften gezehrt. „Ich bin jetzt erstmal platt.“

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