Affalterthaler Kärwa: Feiern wie seit Jahrhunderten

2.11.2016, 12:04 Uhr
Affalterthaler Kärwa: Feiern wie seit Jahrhunderten

© Reinhard Löwisch

In Affalterthal herrscht ein Gemeinschaftsgeist, der dafür sorgt, dass alle unverheirateten jungen Burschen mithelfen, die Herbstkirchweih zu organisieren. Jeder mit schwarzem Hut, an der die „dicke Berta“-Zigarre hängt, und eigenem Bierkrug geht es am Freitagabend mit dem „Einsingen“ im Wirtshaus Dietel los. Es werden alte Lieder und „Gstanzl“ gesungen, die schon Generationen vor ihnen in gleicher Manie sangen, um sich auf die Kirchweih einzustimmen.

Am Samstag wird der Kirchweih-Baum umgesägt und unter dem Singen alter Liedstrophen am Dorfplatz aufgestellt. In diesem Jahr spielten die „Gaiganzer Musikanten“ beim Aufstellen und abends Alexandra Schmied, die es schon beim Grand Prix der Volksmusik ins Finale schaffte und beim Musikantenstadel Nachwuchssiegerin wurde.

Der Sonntag beginnt mit dem Festgottesdienst, gehalten von Ortspfarrer Michael Maul. Die neue Dekanin Berthild Sachs hielt dabei die Predigt. Nach dem Frühschoppen im Wirtshaus ist die Zeit des „Rumspielens“. Die Kerwaburschen ziehen von Haustür zu Haustür und sammeln Geld, das mittlerweile vor allem für die Saalmiete und die Musik ausgegeben wird.

Mit dem Traktor durchs Dorf

Ein Eicher-Traktor an dem ein alter Heuwagen mit der Kerwamusik (Gaiganzer Musikanten) hängt, begleitet die Burschen durchs Dorf. Die Affalterthaler besitzen mittlerweile mehr als 30 dieser funktionstüchtigen Oldtimerbulldogs. Anschließend zieht der Pulk ins Wirtshaus ein.

Am Montag ist Endspurt der Kirchweih. Ab 10 Uhr spielt die Stimmungskapelle, die „Wiesenttaler“ aus Hollfeld. Am Abend wird der „Kerwakönig“ ermittelt. Dazu marschieren die Kerwaburschen mit ihren Mädchen unter musikalischer Begleitung, in diesem Jahr „Manni und seine Freunde“, zur Dorfwiese. Dort laufen sie bei Fackelschein viele Minuten lang um den Kirchweihbaum. Dabei werden „Kirchweih-Gstanzl“ gesungen und ein Blumengesteck von Paar zu Paar weiter gereicht, bis ein vorher eingestellter Wecker zu schellen beginnt. Wer zu dem Zeitpunkt das Gesteck in Händen hält, ist Kerwakönig; heuer Lukas Deuerlein mit seiner Begleiterin Sandra Müller.

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