Alina Ruff vom EGF vertritt Deutschland bei Olympia

23.11.2015, 18:00 Uhr
Alina Ruff vom EGF vertritt Deutschland bei Olympia

© Foto: Linke

In knapp einer Woche fährt Alina Ruff nach Frankfurt, von dort geht es mit dem Flugzeug und Zug weiter nach Seoul und Daegu. Dort, in der südkoreanischen Millionenstadt, wird die deutsche Delegation, die 15-jährige Heroldsbacherin, ihre fünf Teamkollegen und die Betreuer, mit anderen Nachwuchswissenschaftlern aus der ganzen Welt um die Medaillen kämpfen.

Ruff hatte sich in drei Runden für die Teilnahme an der Olympiade qualifiziert. So musste sie aus einer CD ein Spektroskop bauen und Licht analysieren, Klausuren in den Fächern Chemie, Biologie und Physik bestehen und schließlich in Kiel in den Uni-Laboratorien Bodenproben analysieren sowie die Sickergeschwindigkeit von Wasser berechnen. Sie löste die ihr gestellten Aufgaben mit Bravour, wurde für besondere Leistungen ausgezeichnet. 4300 deutsche Schüler hatten sich beworben, Ruff ist nun Teil der Olympia-Mannschaft.

Stolze Familie, stolze Schule

Darauf ist nicht nur ihre Familie stolz. Seit 2011 haben sich mit Ruff drei EGF-Schüler für die Teilnahme an den Olympiaden qualifiziert. Ruffs Teamkollegen kommen zum Teil von speziellen Schulen. „Das ist schon beeindruckend, was die dort in den Förderprogrammen machen“, sagt Ruff. „Ein Zeichen für den guten Unterricht an unserer Schule“, sagt der Chemie- und Bio-Lehrer Manfred Burkard. Der Betreuer und das EGF hatten Ruff so gut möglich unterstützt.

Sie hatte schon in der Unterstufe an Mathematikwettbewerben teilgenommen. Als sie ihr Fachlehrer nun für die Olympiade vorschlug, hatte Ruff kein Problem damit — ebenso wie mit der Reise nach Südkorea. „Ich muss ja nur bis nach Frankfurt kommen“, sagt die 15-Jährige. In Südkorea werde die Gruppe dann von einem ortskundigen Führer betreut. „Ich bin aber schon gespannt auf die andere Kultur.“ Zwölf Tage wird Ruff in Südkorea bleiben, zwischen den einzelnen Prüfungen will sie unter anderem erfahren, ob Asiaten Weihnachten und die Zeit davor tatsächlich so kitschig feiern, wie hierzulande manchmal dargestellt.

Locker nach Südostasien

Wenn Zeit ist, denn der Wettbewerb ist hart. Vor allem für osteuropäische und asiatische Länder ist die Olympiade mit viel Prestige verbunden, wissen Ruff und Burkard. Schüler werden lange vorbereitet, das berufliche Schicksal der Betreuer hängt von ihrem Abschneiden ab. Auf Ruff, von Anfang an mit dem olympischen Gedanken „dabei sein ist alles“ im Wettbewerb, lastet weniger Druck. Offizielles Ziel ist Platz vier bis zehn. Seit Anfang Oktober ist klar, dass sie für Deutschland experimentieren wird, seitdem war sie auf einem dreitägigen Vorbereitungsseminar und bekam zwei Lehrbücher — mit Abistoff. „Ich habe nicht alles verstanden und werde nicht alles auswendig lernen können“, sagt die Zehntklässlerin.

In den Naturwissenschaften zählt Verständnis oft mehr. Schon als Kind interessierte Ruff sich dafür, warum man sich in einem Löffel verkehrt herum spiegelt, ihr Vater, ein Physiker, erklärte es. Zwei der sechs Olympioniken sind Mädchen. „Ein guter Schnitt“, sagt Ruff. „Viele Mädchen haben mit Naturwissenschaften keine Probleme. Und wenn doch, weil man ihnen die Einstellung mitgibt, dass sie es nicht so gut wie Jungs könnten.“

Keine Kommentare