An Effeltrich kommt kein Politiker vorbei

18.1.2015, 19:49 Uhr
An Effeltrich kommt kein Politiker vorbei

© Alexander Hitschfel

Die Prunksitzung in Effeltrich muss bei den Damen und Herren aus der Politik eine Prestigeveranstaltung sein. Anders kann man sich die Vielzahl der Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik nicht erklären, die, obwohl sie anständig durch den Kakao gezogen werden, jedes Jahr wieder nach Effeltrich kommen. In diesem Jahr mussten einige der Volksvertreter verschiedene Aufgaben erledigen. Pro absolvierter Aufgabe spendete der Faschingsverein 100 Euro für die Kinderkrebsstation in Erlangen.

Neunkirchens Bürgermeister Heinz Richter und sein Amtskollege Franz Schmidtlein aus Hetzles wurden dabei zum neuen Effeltricher Prinzenpaar gekürt, wobei der Hetzleser Bürgermeister den weiblichen Part übernehmen durfte. Der CSU-Landtagsabgeordnete Michael Hofmann musste in eine Effeltricher Tracht schlüpfen und gemeinsam mit Landrat Hermann Ulm, als Fosaleck verkeidet, einen Volkstanz aufführen. Thorsten Glauber von den Freien Wählern wurde kurzerhand in ein Kleidchen gesteckt und musste als Cheerleader beim Männerballett mittanzen.

Den Beginn des närrischen Reigens machten jedoch Elisabeth Schrauder und Maria Arneth als „Kuni und Rettl“ aus Unterstürmig“. Oft stellten sie ihr Publikum vor schier unlösbare Fragen wie „Was haben Bademeister und Frauenärzte gemeinsam? — Beide verbringen die meiste Zeit am Beckenrand“.

Altlandrat bringt die Post

Ordensverleihungen gehören zu einer Prunksitzung dazu und so war es auch in Effeltrich. Der Hausorden für außergewöhnliche Verdienste wurde an Claudia und Silvia Schmidt überreicht, die bereits 2009 für ihr Engagement ausgezeichnet wurden. Hausordensträger und Altlandrat Reinhardt Glauber durfte den diesjährigen Hausorden an die Effeltricher Neubürgerin und Kabarettistin Claudia Bill überreichen. Dies tat er – wie es sich für die fünfte Jahreszeit gehört – im Kostüm eines Postboten: Dabei erzählte Glauber, dass er ab sofort bei der Post für 444 Euro angestellt sei und künftig die Briefwahlunterlagen für die Kommunalwahlen in Effeltrich selbst verteile und auch wieder einsammele. Der Bürgerservice, das Kreuzchen an der richtigen Stelle zu setzen, sei inklusive.

Jürgen Roppelt schlüpfte anschließend in die Rolle des Pater Noster, der als Frankenbeauftragter des Vatikans unterwegs war. Allamoschee-Aktivposten Johannes Steinert verlas als TV-Sprecher die Dorfnachrichten in der Effeltricher Fosanochtsschau.

Für den verunfallten Ulli Werner übernahm diesmal Harry Wolf die Rolle des Moderators und gab einen gelungenen Einstand. Einige Male konnte er dabei bekannte Künstler aus dem fränkischen Fasching ankündigen. Darunter Wolfgang Düringer, der als „Bläh-Boy“ seine Erfahrungen aus dem Palast der Winde erzählte. Oder Kabarettist Mäc Härder, der jedoch erst kurz nach Mitternacht an der Reihe war und sein Publikum zur fortgeschrittenen Stunde nur schwer zum Mitdenken motivieren konnte.

Zu guter Letzt seien noch die glamourösen Auftritte der Garden zu erwähnen. Neben Tanzmariechen Michelle Willert stachen besonders die Jüngsten mit ihrem Schautanz „Auf dem Bauernhof“ mit ihren fantasievollen Kostümen hervor. Nicht mehr fehlen dürfen auch die jungen, singenden, wilden Bäuerinnen, der Auftritt des Männerballetts und der von Kabarettistin Claudia Bill.

Keine Kommentare