Der Traumberuf versteckt sich hinter der Bühne

24.4.2014, 06:00 Uhr
Der Traumberuf versteckt sich hinter der Bühne

© NN

15 oder 16 Jahre war Andreas Liebert alt, als er anfing, Gitarre zu spielen. Zu dieser Zeit begeisterte sich der Kersbacher vor allem für Indie-Rock, zum Beispiel von der Gruppe "The Donots". In seiner Freizeit verfasste er eigene Songs. Außerdem schrieb er für Musikzeitschriften, zum Beispiel "Rock City News" in Nürnberg.

Heute lebt Andreas in Lübeck. Sein BWL-Studium, das er bald abschließen will, hat ihn dorthin verschlagen. Er hat im Lauf der Zeit mit international bekannten Bands wie "NOFX", "Jupiter Jones", "Blink 182" oder "No Use for a Name" zusammengearbeitet, Werbung für sie gemacht und war mit einigen von ihnen auf Tournee. "Die Musiker waren alle sehr nette Leute", erinnert sich der heute 27-Jährige, der an der Realschule Forchheim die Mittlere Reife erwarb und dann auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachholte.

Andreas hat zudem mehrere Praktika bei Plattenfirmen gemacht, seit Anfang dieses Jahres moderiert er eine eigene Radiosendung und ist Chefredakteur des Musikmagazins Liberty Fanzine. Zurzeit arbeitet er bei "Grand Hotel van Cleef", einem Plattenlabel in Hamburg St. Pauli.

Der ehemalige Jugendfußballer der DJK Kersbach und des FC Burk besucht nach wie vor gerne die alte Heimat, fühlt sich aber inzwischen im Norden zu Hause. "Die Mentalität der Leute gefällt mir", sagt er.

Außerdem macht Andreas weiterhin selber Musik. Vor kurzem hat er seine erste Single "Tümmler" aufgenommen. Das eher ruhige, von Gitarrenklängen begleitete Lied, handelt vom Anfang und Ende einer Beziehung. "Indie-Pop meets Electro-Pop" beschreibt Andreas den Stil. Genau das entspreche mittlerweile seinem Musikgeschmack.

Ein Tümmler ist ein Delfin und das Lieblingstier von Andreas’ Exfreundin, der der dreiminütige Song gewidmet ist. "Ich war Dein großer Tümmler auf vielen Wellen", heißt es im Text. "Unsere Tage, unsere Wochen schreiben die Geschichten, die wir so mochten."

Sporadisch hat Andreas mit der Exfreundin, die er in Hamburg kennen lernte, noch Kontakt. Er ist sicher, dass sie das Lied kennt: "Aber sie hat mich bisher nie darauf angesprochen." Demnächst dreht Andreas mit einem guten Bekannten in Lübeck ein Video zu "Tümmler".

Tagebuch aus Noten

Andreas bezeichnet das Schreiben von Songs als eine Art "musikalisches Tagebuch". Für ein Album reicht das bisherige Material noch nicht. "Früher habe ich viele Lieder auf Englisch geschrieben", sagt er. "Aber das Album soll auf Deutsch sein. Auf dem Parkett der deutschen Sprache fühle ich mich mittlerweile wohler."

Einen Zeitplan, wann er es fertigstellen will, hat Andreas nicht: "Ich will, dass es schön wird. Das kann ruhig ein bisschen dauern." Sein Traum wäre es, "dass ein Song von mir zum Lieblingslied eines anderen wird."

Allerdings sollen die eigenen musikalischen Werke ein Hobby bleiben. Eine Karriere mit der Gitarre auf der Bühne strebt der Kersbacher nicht an. Er will lieber hinter der Bühne bleiben: "Ich sehe mich im Marketing und Management. Konzerte buchen, Bands promoten und auf ihren Tourneen betreuen – das kickt mich."

Info: www.andreasliebert.de

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