Angriffe in Wellen

4.11.2014, 12:00 Uhr
Angriffe in Wellen

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„Insgesamt wird im Angriff von drei Wellen gesprochen, alle gehen vom selben Ausgangspunkt aus: einem Ballverlust des Gegners oder einem vom eigenen Torwart gehaltenen Wurf. Die erste Welle ist ein klassischer Tempo-Gegenstoß, bei dem ein Außen- oder vorgezogener Abwehrspieler einen weiten Pass aufnimmt und direkt verwandeln kann. Der Angriff dauert nur wenige Sekunden. Da der Gegner kaum noch eingreifen kann, sollten diese Situationen theoretisch immer zu Toren führen.

Die zweite Welle findet in einer Zeitspanne etwa zwischen fünf und 15 Sekunden statt. Der Gegner befindet sich bereits in der Rückwärtsbewegung, ist in der Abwehr aber unsortiert. Nach drei bis vier Stationen wird von der nachrückenden Offensive meist der schnelle Abschluss gesucht. Ein gängiges Konzept ist, dass die Spieler auf den Halbpositionen im Rückraum mit gekreuzten Laufwegen die entscheidende Lücke reißen. Die Erfolgsquote sollte zwischen 80 und 90 Prozent liegen und ist oft spielentscheidend.

Gelingt es nicht gleich, einen Mitspieler in Wurfposition zu bringen, aber mit einer verlängerten Passkombination über drei oder vier Stationen trotzdem den Druck auf die Verteidiger aufrecht zu erhalten, ist die dritte Welle am Zug. Spätestens 25 Sekunden nach Ballgewinn erfolgt hier ein Torabschluss oder der Übergang ins reguläre Positionsspiel. Die Abwehr ist geordnet, der Angriff muss nach kurzer Pause neu aufgebaut werden.

Während im Nachwuchsbereich bis zur C-Jugend nur die erste Welle geübt wird, kommen ab der B-Jugend die zweite und dritte dazu. Bei den Erwachsenen gehören die Abläufe zum Standard-Repertoire und werden vor allem in Trainingsspielen automatisch wieder aufgefrischt.“

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