Arbeiten eingestellt: Frösche stoppen Suche nach Waffen

23.11.2016, 20:00 Uhr
Arbeiten eingestellt: Frösche stoppen Suche nach Waffen

© Giulia Iannicelli

Am Rande der morastigen Senke steht Thomas Kreil vom Forstbetrieb Pegnitz. Er weiß nicht, wie es weitergeht. Nachdem Baggerführer Jürgen Triefel und Polier Alwin Zeitler von der Firma Ochs am Mittwochmorgen die Amphibien im Schlamm und Laub des ausgepumpten Tümpels bemerkt hatten, informierten sie sofort Kreil. „Ich habe die Arbeiten in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Forchheim sofort stoppen lassen“, sagt Forstrat Kreil.

Stelle liegt im Staatswald

Er ist federführend bei der Aktion an der Straße von Gräfenberg nach Egloffstein. Denn das Gebiet, in dem der kleine Weiher liegt, ist Staatswald – somit sind die Bayerische Staatsforsten zuständig.

Bereits im Frühjahr sollte der Tümpel ausgebaggert werden, aber schon damals war bekannt, dass in dem Gewässer verschiedene Arten von Amphibien lebten. "Möglicherweise sind auch welche dabei, die auf der Roten Liste stehen, aber wir wissen es nicht", sagt Kreil.

"'Das Amphibien drin sind, hat man von Anfang an gewusst. Man hätte sich rechtzeitig über die verschiedenen Arten informieren müssen", sagt Gräfenbergs Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla, der von der Baggeraktion gar nichts wusste und erst von den Nordbayerischen Nachrichten davon erfuhr. Das Ausbaggern sei schon ein paarmal verschoben worden, berichtet Nekolla.

Landratsamt damit befasst

Forstrat Kreil schwant, dass dies ein "Dauerproblem" werden könnte, mit dem sich nun auch die Naturschutzexperten im Landratsamt befassen müssen. Thomas Kreil schilderte ihnen die Situation und wollte möglichst schnell wissen, was er tun soll. Deshalb standen die Arbeiter gestern untätig herum.

Die Stadt Gräfenberg wollte nach dem Fund der Abschussvorrichtung im Uferbereich das etwa 1,5 Meter tiefen und 400 Quadratmeter großen Weihers auf Nummer sicher gehen und hatte damals einen Bescheid erlassen, dass die Bayerische Staatsforsten den Tümpel überprüfen und danach wieder in seinen ursprünglichen Zustand bringen. Wenn nichts gemacht worden wäre, wären 1000 Euro fällig gewesen. Mit 20.000 bis 25.000 Euro Kosten rechnen der Forstbetrieb Pegnitz bei der Aktion, die letztlich der Freistaat Bayern übernimmt.

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