Auf eine Kirsche nach Igensdorf

29.6.2016, 06:00 Uhr
Auf eine Kirsche nach Igensdorf

© Foto: Rolf Riedel

Obwohl sich die Erntezeit in diesem Jahr um nahezu zwei Wochen nach hinten verschiebt, gelang es Herbert Hubmann, Geschäftsführer der Frankenobst GmbH doch einige Zentner feinster Kirschen einer Frühsorte aus einer Mittelrüsselbacher Lage zum Verkauf und Verkosten anzubieten. Den Geschmack der Besucher traf insbesondere auch ein aus heimischen Kirschen gebackener Kuchen, der — obschon in ausreichender Menge vorhanden — zur Kaffeezeit vollständig ausverkauft war.

Viel Interesse auch am Stand der Imker bei Wolf-Dietrich Schröber, wo das Bienensterben und das mangelnde Nahrungsangebot für Insekten ein unerschöpfliches Thema bot. Passend dazu boten die Barmherzigen Brüder aus Gremsdorf Insektenhotels an. Hans Schilling von der Obstbauversuchsanlage in Hiltpoltstein informierte zusätzlich über alles rund um die süßen Früchtchen.

Bei der Franken-Obst GmbH erhielten die Besucher bei Führungen Einblick in die modernen Verpackungs- und Sortieranlagen und in die Marktsituation. Franken-Obst vermarktet die Ware im gesamten Bundesgebiet und teilweise sogar in Italien und Frankreich.

Über 100 000 Kirschbäume

Die Franken-Obst als Initiator der Kirschenmarktmeile ist ein Zusammenschluss der Obstbaugenossenschaften Igensdorf, des Großmarkts Pretzfeld und Mittelehrenbach. Derzeit sind etwa 1000 aktive Kirschbauern innerhalb dieser Erzeugerorganisation gebündelt, die einschließlich der Streuobstbestände eine Fläche von rund 1460 Hektar bewirtschaften, davon 591 Hektar intensiv. Die durchschnittliche Anbaufläche pro Erzeuger beträgt etwa ein bis zwei Hektar. Jährlich werden von rund 106 000 Bäumen zwischen 1500 und 3000 Tonnen Süßkirschen geerntet.

Aber nicht nur die Süßkirsche beherrschte die 2. Igensdorfer Kirschenmarktmeile. Da waren genau so landwirtschaftliche Großgeräte oder Erntekörbe und andere Korbwaren aus der Pinzberger Korbflechterei Hack zu sehen. Auch die Kräuterpädagogin Christa Heinze aus Schoßaritz, die Geiselburg-, die Lindelbergbrennerei, die Brennerei Häfner oder das Dachstadter Einkehrstüberl waren vertreten.

20 Anbieter stellten aus

Insgesamt nutzten 20 Anbieter den sonntäglichen Markt, um für ihre Arbeit Werbung zu machen. Sie alle kamen aus der engeren Region und gaben ein Spiegelbild der Wirtschaftskraft des Oberlandes. Am Nachmittag machte Landrat Hermann Ulm einen Informationsrundgang.

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