Auf Fledermaussuche in Schloss Thurn

THURN - Die Fledermaus im Aufwind: So viele Teilnehmer wie noch nie sind heuer der Einladung des Arbeitskreises Fledermaus des Forchheimer Bund Naturschutz gefolgt. Rund 90 Teilnehmer lauschten den Ausführungen der Fledermausschützer und verbrachten einen interessanten Abend mit lustigen Spielen im Schlosspark.

So richtig wollte der sechsjährige Sebastian aus Forchheim das nicht glauben, was er da von Fledermaus-Expertin Helga Schramm vom Bund Naturschutz zu hören bekam. „Es gibt Fledermäuse, die Bananen fressen?“. „Doch, die gibt es“, erklärte Schramm, „unsere heimischen Fledermäuse fressen Insekten und die auf den anderen Kontinenten eben auch mal eine Banane.“

„Mit einem solchen Besucheransturm haben wir nicht gerechnet“, zeigt sich Helga Schramm später überrascht. Wie kann man sich dieses großes Besucherinteresse erklären? „Wir haben die Fledermausnacht in diesem Jahr erstmals am Samstagabend veranstaltet; die Jahre zuvor immer Freitagabend“, meint Schramm.

Jährlich bis zu 300 Tiere

Der Treffpunkt Erlebnispark kommt nicht von ungefähr, denn schließlich haust hier im Schloss die größte Fledermauskolonie im Landkreis, mit jährlich zwischen 200 und 300 Tieren. Zu Beginn erzählte Friedrich Oehme, wie er als Fledermaus-Experte vor einigen Monaten angerufen wurde. In einem Haus hatte sich ein Fledermaus-Baby verirrt, sehr geschwächt. Er konnte es wieder aufpäppeln. Ronja Gellenthien schlüpfte in die Rolle einer Fledermaus und berichtete aus ihrem Leben — mit Speiseplan und Unterkunft.

Spiel mit Ultraschall

Während die Kinder und Jugendlichen mit Helga Schramm Spiele rund um das Thema „Fledermaus“ machten, darunter auch ein „Ultra-Schall- Spiel“, konnten sich die Erwachsenen über das Thema „Fledermaus“ informieren. Friedrich Oehme berichtete vom „Fledermausmonitoring und erklärte die Funktionsweise eines „Batdetektors“, mit dem die für das menschliche Ohr nicht hörbaren Laute der kleinen Säugetiere aufgezeichnet werden können. Johannes Mohr zeigte einen Film über die Fledermäuse und Ute Gellenthien lud zum Fledermaus-Basteln ein. Bei Einbruch der Dunkelheit machten sich die Besucher auf die Suche nach den Tierchen und wurden nicht enttäuscht.

Im März 2015 soll das neue Fledermauszentrum direkt vor den Toren des Erlebnisparks eröffnet werden. Im interaktiven Fledermauszentrum sollen Besucher „Liveübertragungen“ von der Heroldsbacher Fledermauskolonie und Informationsfilme über die kleinen Säugetiere sehen, eine Ausstellung besuchen und auch spielerisch das Thema ergründen können.