Augrabensiedler fürchten klobige Lärmschutzwände

6.8.2014, 06:00 Uhr
Augrabensiedler fürchten klobige Lärmschutzwände

© Berny Meyer

Für jeden Abschnitt nimmt sich die Stadt am Mittwoch eine Stunde, um die betroffenen Bürger zu informieren – und um zu hören, wie sie sich die künftigen Lärmschutzwände vorstellen. Zuerst kommen die Augrabensiedler dran (17 Uhr). Die sind bislang von der Bahn enttäuscht und skeptisch, dass ihre Wünsche berücksichtigt werden. „2013 hat jeder betroffene Grundbesitzer einen Brief mit Stellungnahme an die Bahn geschrieben. Bis jetzt haben wir keine Antwort erhalten“, sagt Theodor Dietz, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Augraben. Schon seit vielen Jahren fordern die Anwohner dort einen Lärmschutz. Aber nicht in der Gestalt, wie ihn die Bahn bei den ersten Infogesprächen 2013 vorgestellt hat. Im Planfeststellungsverfahren ist von vier Metern Höhe die Rede. Das klingt nicht viel, die Gleise liegen aber schon zwei Meter über dem Augraben, macht summa summarum sechs Meter. „Das ist brutal.“

Konkrete Absprachen mit der Bürgerinitiative (BI) Forchheim-Nord gibt es nicht, sagt Dietz. Wenn man sich treffe, tausche man sich aber aus. Am Mittwoch ist es wieder soweit — im großen Rathaussaal. Nach den Siedlern wird der Stadtnorden informiert. Zunächst (ab 18 Uhr) die Bürger der Jean-Paul- und der Von-Pappenheim-Straße, dann (19 Uhr) die Anwohner im Bereich Karl-Bröger-Straße und schließlich die Betroffenen rund um die Schulen (20 Uhr).

Fortschritt berücksichtigen

Die BI Forchheim-Nord gehört zu den Aktivposten in Sachen ICE-Streckenausbau. Auch dank der BI und ihres Sprechers Otwin Schneider hat die Stadt nun die Zusage zum S-Bahn-Halt Forchheim-Nord erhalten. Bei den Lärmschutzwänden geht es Schneider wie Dietz darum, die Bahn dazu zu bewegen, möglichst moderne Technik anzuwenden. Der Effekt: Die Lärmschutzwände könnten deutlich niedriger ausfallen.

Etwa wie in Bamberg, dort rechnet man mit einer Höhe von drei Metern. Unter anderem, weil hier wahrscheinlich eine neue Lärmschutzrichtlinie zur Anwendung kommen soll, nach der auch Gebäude und ihre Wirkung mit einbezogen werden. Diese greift in Forchheim nicht — allerdings fordert die Stadt, neue Entwicklungen und Gesetzesgrundlagen beim Trassenausbau zu berücksichtigen. Und ist notfalls bereit, dies auch einzuklagen, wie Oberbürgermeister Franz Stumpf auf Nachfrage erklärt.

Schneider und Dietz geht es aber auch um die Gestaltung der Lärmschutzwände. Hier setzt die Stadt mit den Konzepten an, die sie am Mittwoch vorstellt. Die Lärmschutzwände sollen möglichst wenig wuchtig aussehen und möglichst viel Licht durchlassen. „Wir haben versucht diese Wirkung mit Farbe und transparenten Wandteilen zu erzielen“, sagt Bauamtsleiter Gerhard Zedler. Die Vorschläge der Stadt seien mit der Bahn abgestimmt und hätten gute Chancen, in die Tat umgesetzt zu werden — wenn der Stadtrat zustimmt.

 

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