Ausflug nach Mittelerde: Open-Air in der HGF-Aula

FORCHHEIM - Die Big Band hat zusammen mit dem Unterstufenchor, dem Saxophonquartett und dem Orchester ihr alljährliches Open-Air-Konzert des Herder-Gymnasiums gegeben, allerdings "indoor" in der Aula.

Wer am Donnerstagabend kein Fußballspiel schauen wollte, der konnte in der Aula des Herder-Gymnasiums einen schönen Abend verbringen. Das eigentlich als Open-Air-Konzert angekündigte Event musste letztlich doch in die Aula ausweichen, man habe da einfach kein Risiko eingehen wollen, erklärte stellvertretender Schulleiter Jürgen Sauer.

Ein Erfolg wurde das Konzert trotzdem. Die Big Band unter Leitung von Michael Tessaro begann fetzig mit "Ornithology", einem Lied aus dem Bereich des Bebops, gefolgt von dem Song "Dat Dere". "Wie Sie hören, die Band swingt ungemein", meinte Tessaro stolz. Bei dem Stück "Why Don’t You Do It Right" konnte Lena Schwarzmann aus der Jahrgangsstufe 10 als Sängerin zeigen, was sie kann.

Klassischer Kontrast

Danach pausierte die Big Band. Der Unterstufenchor unter Leitung von Gudrun Dörpholz-Friedrich übernahm. Im Kontrast zum Swing, Funk und Jazz der Big Band brachte der Chor mehrere klassische Stücke dar, unter anderem "Die Gedanken sind frei" und "Shalom, chaverim".

Danach kehrte mit der Big Band auch der Jazz zurück auf die Bühne. Bei dem Lied "Velvet Rain" hob Tessaro besonders Susanne Lotter aus der Q12 an der Solotrompete hervor. Er gab ihr den Spitznamen "Miss Music" und meinte: "Sie hat immer an den Ketten gezerrt, war die erste, die bei schweren Stücken gesagt hat, sie könne das."

Tessaro lobte auch die anderen Abiturienten unter den Musikern. Er wisse, sagte er, dass diese Schüler viel um die Ohren gehabt hätten in letzter Zeit, aber: "Wenn es drauf ankam waren sie immer da."

Ausflug nach Mittelerde

Nach der Pause fanden sich viele Zuhörer plötzlich nicht mehr in der Herder-Aula wieder, sondern in J.R.R. Tolkiens Fantasiewelt Mittelerde. Das lag keineswegs daran, dass die Schüler der Q11 etwas mit dem Pausenkaffee angestellt hätten. Das Schulorchester unter Leitung von Angelika Bogendörfer führte ein "Medley", also eine Mischung aus mehreren Kompositionen, der Filmmusik aus "Herr der Ringe" von Komponist Howard Shore vor. Dabei konnte man wirklich das Gefühl haben, direkt in den Film versetzt worden zu sein.

Es war auch ein wenig Wehmut dabei für Michael Tessaro. Während er beim Saxophon-Quartett vor allem Florian Krappmann aus der Q12 lobte, bedauerte er gleichzeitig, dass er und die anderen Abiturienten wohl zum allerletzten Mal für die Schule auftreten.

Schulkater lauschte mit

Davon ließ sich die Stimmung aber nicht trüben, die Big Band spielte noch weitere Stücke und war dabei anscheinend so gut, dass selbst der Schulkater in die Aula kam und sich andächtig in der ersten Reihe das Konzert anhörte.

Das Publikum verlangte nach einer Zugabe, was der Band die Gelegenheit gab, nochmals die Talente von Sängerin Lena Schwarzmann zu zeigen. Mit "Son of a Preacher Man" und lautem Applaus endete das "Open-Air"-Konzert des Herder-Gymnasiums erfolgreich nach etwa zweieinhalb Stunden — auch unterm Dach.