Awo eröffnet Integrationspoint in Forchheim

29.6.2016, 16:00 Uhr
Clarissa Witzlinger ist Initiatorin und Koordinatorin des Awo-Integrationspoints.

© Ralf Rödel Clarissa Witzlinger ist Initiatorin und Koordinatorin des Awo-Integrationspoints.

Clarissa Witzlinger ist seit eineinhalb Jahren als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin im Einsatz – und stand am Anfang vor einem Sammelsurium an Bildungs- und Sprachkursangeboten. „Es gibt im Landkreis eine bunte Landschaft an Hilfen für Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge“, bestätigt die Awo-Kreisvorsitzende Lisa Hoffmann. Das Manko: „Wir brauchen einen Weg durch den Maßnahmendschungel“, so Clarissa Witzlinger.

Den hat sie nun zusammen mit dem Awo-Kreisverband erstellt: Das Projekt Integrationspoint wurde ins Leben gerufen. Geld dafür kommt vom Hilfsfond der Deutschen Fernsehlotterie, der die Personalkosten des Projekts für drei Jahre mit 250 000 Euro gefördert. Neben Clarissa Witzlinger, die seit Anfang Juni Vollzeit als Projektkoordinatorin arbeitet, wird eine Sozialpädagogin in Teilzeit eingestellt.

Zu finden ist der Integrationspoint im ersten Stock der Hornschuchallee 22. Hier bekommen Asylbewerber und Ehrenamtliche nun Informationen über Sprach- und Integrationskurse, über Maßnahmen der Agentur für Arbeit oder über die Anerkennung von Bildungsabschlüssen.

Dabei ist es Clarissa Witzlinger besonders wichtig, dass auch Flüchtlinge, die (noch) nicht an Integrationskursen des Jobcenters teilnehmen dürfen, Zugang zu Sprachkursen haben. Das betreffe vor allem diejenigen, die aus Ländern wie Afghanistan, Äthiopien, Somalia oder der Ukraine geflüchtet sind und somit nicht sicher ein Aufenthaltsrecht bekommen. Bisher werden sie in den einzelnen Unterkünften von Ehrenamtlichen in Deutsch unterrichtet.

Keine Konkurrenz

Die Projektkoordinatorin will erreichen, dass diese Kurse vom Niveau her aufeinander abgestimmt werden und dass kleinere und einheitlichere Gruppen gebildet werden können. Zudem will sie ehrenamtlichen Deutschlehrern den Zugang zu Lehrmaterial erleichtern. Das soll auch wieder neue Ehrenamtliche animieren, solche Aufgaben zu übernehmen.

Wichtig ist den Initiatoren vor allem eine Sache: „Wir wollen keine Konkurrenz zu anderen Hilfsangeboten oder Trägern aufbauen“, sagt die Awo-Vorsitzende Lisa Hoffmann. Vielmehr gehe es beim Integrationspoint darum, Angebote zu vernetzen und zu optimieren.

Der Integrationspoint, Telefon (0 91 91) 3 40 59 49, ist montags und dienstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet, mittwochs von 10 bis 16 Uhr und donnerstags von 16 bis 19 Uhr. Am Dienstag, 5. Juli, findet um 17 Uhr ein erstes Treffen für ehrenamtliche Deutsch-Lehrer statt. Neueinsteiger (auch ohne pädagogische Ausbildung) sind willkommen.

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