Bezahlbarer Wohnraum in Forchheim: Gerne, aber wo?

27.3.2019, 08:00 Uhr
Neue Wohnungen enstehen viele in Forchheim (wie das Hornschuch-Quartier in der Bayreuther Straße). Die Frage ist nur: Wer kann sich das noch leisten?

© Athina Tsimplostefanaki Neue Wohnungen enstehen viele in Forchheim (wie das Hornschuch-Quartier in der Bayreuther Straße). Die Frage ist nur: Wer kann sich das noch leisten?

Herr Hübner, was war Ihre Intention für die Veranstaltung?

Traugott Hübner: Über unsere Tätigkeit, die im wesentlichen aus der Rechtsberatung für Mieter besteht, konnten wir immer mal wieder informieren. Eine Diskussionsveranstaltung wie diese ist jedoch etwas neues für uns. Hintergrund sind zwei Dinge: Zum einen wollen wir den Forderungen des Deutschen Mieterbundes im Sinne unserer Mitglieder mehr Öffentlichkeit verschaffen. Die Bayerische Verfassung Art. 106 „Jeder hat das Recht auf angemessenen Wohnraum“ stützt unsere Position. Zum anderen geht es um die Wohnungs- und Mietpolitik in Forchheim und Umgebung, die uns natürlich am Herzen liegt. Hier stellen wir einen Gleichklang mit den Interessen des OB fest, der daher auch an der Veranstaltung mitwirkt. Denn auch in Forchheim beobachten wir seit Jahren einen angespannten Wohnungsmarkt.

Traugott Hübner, Vorsitzender des Mietervereins Forchheim.

Traugott Hübner, Vorsitzender des Mietervereins Forchheim. © Anestis Aslanidis

Woran liegt das?

Traugott Hübner: Die Preise beim Eigentum sind drastisch gestiegen und das schlägt auch auf die Mieten durch. Wir vom Mieterverein bedauern es daher, dass die Mietpreisbremse in Forchheim nicht gilt. Im Mietrechtsanpassungsgesetz wurde nur unzureichend nachgebessert. Neben dem intensiven Neubau von geförderten Wohnungen halten wir die Abschöpfung von Planungsgewinnen für unverzichtbar.

Was erwartet die Zuhörer?

Traugott Hübner: Ich denke, wir haben eine interessante Referentenliste zusammen gestellt. Forchheims Oberbürgermeister Uwe Kirschstein macht den Anfang und spricht über die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Stadt. Ich selbst werde zur Wohnungspolitik und auch zum Mietanpassungsgesetz, das seit dem 1. Januar gilt, Stellung nehmen. Dann haben wir zwei Referenten der örtlichen Wohnungsbaugesellschaften, Alexander Dworschak und Wolfgang Bonengel, die über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die wohnungspolitischen Ziele für Forchheim sprechen. Mit Jürgen Schüpferling ist außerdem die Vermieterseite vertreten. Neue Erkenntnisse verspreche ich mir außerdem von Hans de With, der die Begrenzung von Bodenspekulation als einen Lösungsansatz sieht. Immerhin sind die steigenden Grundstückspreise einer der Preistreiber auf dem Immobilienmarkt.

Interview: JANA SCHNEEBERG

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