Bierkultur pur: Tag der offenen Brauereien in Forchheim

27.5.2017, 17:59 Uhr
Nahmen eine Kostprobe für’s Foto: Oberbürgermeister Uwe Kirschstein, Fest-Bürgermeister Franz Streit, Bierkönigin Carina II. und "Gambrinus" (von rechts).

© Martin Regner Nahmen eine Kostprobe für’s Foto: Oberbürgermeister Uwe Kirschstein, Fest-Bürgermeister Franz Streit, Bierkönigin Carina II. und "Gambrinus" (von rechts).

In Führungen mit den Brauern immer zur halben Stunde konnten sich neugierige Besucher im Sudhaus der Brauerei Neder einen Überblick verschaffen, wie der oberfränkische Gerstensaft in traditioneller Handwerksarbeit entsteht. Während bei Neder nur die Lagertanks tief unten im Kellergewölbe für das Publikum verborgen blieben, beschränkte sich das Angebot der anderen drei Brauereien auf Verkostungen, Gegrilltes und Musik.

"Wir sind gestern erst mit unserer Baustelle fertig geworden, vorgestern wurde der Hof frisch geteert", erklärte Christian Schuster von der Brauerei Greif zur Begründung, warum es dieses Jahr keine Führungen durch seinen Betrieb gab. Schuster hat kürzlich in nagelneue Gärtanks investiert und dafür seinen Lagerkeller aufwändig umgebaut. Bei Hebendanz verwies Dieter Eger auf beengte Platzverhältnisse im Betrieb und Konrad Greif von der Eichhorn-Brauerei wollte "aus Sicherheitsgründen" niemanden durch sein Sudhaus führen.

Süffig und vollmundig

Der guten Stimmung bei den Gästen, die bei strahlendem Sonnenschein von Brauerei zu Brauerei schlenderten, um sich die eine oder andere Kostprobe zu genehmigen, tat das aber keinen Abbruch. Denn zu sehen und zu probieren gab es durchaus einiges: "Süffig, vollmundig, angenehm zu trinken und eine wunderbare Farbe", so schwärmerisch beschrieb Daniel Bayer-Hebendanz sein neues Dunkelbier. Das erste Fass der extra zum Tag der offenen Brauereien neu ins Sortiment aufgenommenen Kreation wurde am Samstag gegen 13 Uhr kurz vor dem Grußwort von Oberbürgermeister Uwe Kirschstein angestochen.

Zuletzt habe es anno 1979 ein dunkles Bier bei Hebendanz gegeben, erklärte Bayer-Hebendanz weiter: "Das alte Rezept von damals haben wir aufgegriffen und an die heutigen Malzsorten angepasst." Nebenan bei Astrid Neder-Haub stand eine eiskalte Bier-Spezialität im Gefrierschrank: Ein in Kooperation mit der Kaffeerösterei Bogatz entwickeltes Eis aus der Biersorte "Schwarze Anna", das beim Tag der offenen Brauereien "Weltpremiere" feierte, wie es Neder-Haub formulierte.

Christian Schuster von der Brauerei Greif präsentierte drei verschiedene Varianten der kaltgehopften Craft-Beer-Sorte "Hopfstar": Jeweils eine mit den Hopfensorten "Bavaria Mandarina", "Polaris" und "Spalter Hallertauer". Neben Leckereien vom Grill und wechselndem Musikangebot zog vor Allem ein kleines grünes Bähnchen im Stil des legendären "Adler" das Publikum in seinen Bann: Die Sitzplätze im "Kunnerla", das im 10-Minuten-Takt die kurze Distanz zwischen den vier Brauereien zurücklegte, waren heiß begehrt und meistens voll belegt. Oberbürgermeister Kirschstein freute sich in seinem Grußwort darüber, dass wie schon im letzten Jahr wieder alle vier Traditionsbetriebe mit von der Partie waren.

Ihm lauschten Bierkönigin Carina II., Jürgen Zöbelein in seiner Rolle als Gambrinus, Fest-Bürgermeister Franz Streit, Nico Cieslar von der Tourist-Info sowie "King Alladooch" alias Ulrich Raab. Und Gustav Steins, der erst vor wenigen Wochen aus Wuppertal nach Ebermannstadt umgezogen war und jetzt vom Forchheimer OB wissen wollte, "wo hier die Brauereien sind." Kirschstein ließ sich nicht lange bitten, betätigte sich spontan als Fremdenführer und zeigte Steins, wie er vom Platz vor dem Rathaus auf kürzestem Weg zu den vier Braustätten gelangt.

Damit einem die vielen Biersorten nicht gleich zu Kopf stiegen, standen im Info-Zelt vor dem Rathaus handliche Probiergläser bereit. Bei Neder schenkte man die hauseigenen Spezialitäten in Sektflöten und bei Greif in kleinen 0,1-Liter-Gläsern aus. Eine innovative Idee, die sich mancher Gast auch für das bevorstehende Annafest herbeiwünschte: Dort erschwert die Maß als Standardgröße im Ausschank das Durchprobieren der angebotenen Biervielfalt mitunter erheblich.

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