Bis zu 37 neue Wohnhäuser im Osten Ebermannstadts möglich

20.2.2019, 14:00 Uhr
Bis zu 37 neue Wohnhäuser im Osten Ebermannstadts möglich

© Archivfoto: Marquard Och

Betont hat das Frank Sommer in der jüngsten Stadtratssitzung. Mit dem Baulandmodell schaffe es die Stadt, "einen Personenkreis mit Bauland zu versorgen, der es sich vielleicht sonst nicht leisten könnte". Sommer ist Fachanwalt für Verwaltungsrecht und berät die Stadt bei dem Thema.

Zuständig für die Planung des künftigen Baugebietes ist Bauamtsleiter Herbert Bloß. Er stellte den Stadträten in der jüngsten Stadtratssitzung drei verschiedene Planskizzen vor, welches Gesicht das Gebiet mit dem Namen "Debert II" einmal haben könnte.

Alle Varianten haben gemein, dass sie das an dieser Stelle typische Landschaftsbild, geprägt von Hecken, integrieren wollen — die Grünstreifen dienen als natürliche Abgrenzung zwischen Häusern oder markieren die Grenze des Baugebietes. Zwischen 28 und 37 Wohneinheiten sollen entstehen können, dabei sind auch Mehrfamilienhäuser eine Option. Die Größe und Art der Häuser ist noch offen.

Kleinere Grundstücke als bisher

Zwei der drei skizzierten Planideen bieten auch Platz für Höfe, um die die künftigen Häuser angeordnet sind. Garagen könnten als Kfz-Stellplätze dienen. Ansonsten sollen Stichstraßen im Innenbereich des Gebietes eine "wirtschaftliche Erschließung" garantieren, so Bloß.

Die Grundstücksgrößen liegen bei den Varianten mit engerer Bebauung zwischen 450 und 550 Quadratmeter. Flächen von annähernd 1000 Quadratmeter können oder wollen sich Bauwillige heutzutage nicht mehr leisten, so der Tenor des Bauamtsleiters.

Bei dem Gebiet handele es sich um "eine der wenigen Flächen, wo sich die Stadt noch entwickeln kann", sagte Stadtplaner Alexander Ebert. Die Tallage des Stadtgebietes sei geprägt von Überschwemmungsflächen und Hangrutschgebieten und dies schränke die Baulandentwicklung ein. In einem sogenannten Rahmenplan für das Baugebiet "Debert und Ehrlich" hat die Stadt das Gebiet östlich der Straße "Obere Bayerische Gasse" und im Norden begrenzt von der Ramstertalstraße untersucht. Zwischendrin befindet sich der Stadtpark. Am Ende ist eine Abstufung in Ampelfarben für das Gesamtgebiet, in dem sich 117 Grundstücke befinden, herausgekommen.

Beim Stichwort "Ehrlich" nachgehakt

Beim Stichwort "Baugebiet Ehrlich" hakte WGO-Stadtrat Christian Sponsel erneut ein. Warum dieses nicht entwickelt werden kann in seiner Ursprungsplanung, erklärte Stadtplaner Ebert. "Es steht gegen den Grundsatz der bedarfsgerechten Ausweisung. Außerdem bräuchten wir bis zu 70 Grundstücke."

Grün eingefärbt ist unter anderem das Gebiet "Debert II". Das bedeutet, dass sich die Fläche aus Sicht der Stadtverwaltung relativ problemlos entwickeln lässt. 19 Grundstücke befinden sich in diesem 30 400 Quadratmeter großen Bereich, drei Grundstücke (6500 Quadratmeter) sind bereits im Eigentum der Stadt. Von den übrigen 16 Grundstücken in privater Hand seien grundsätzlich Eigentümer von zwölf Grundstücken bereit, ihre Fläche im Rahmen des Baulandmodells zu entwickeln.

Keine Abneigung

Eigentümer von vier weiteren Grundstücken seien noch unentschlossen. "Niemand hat aber gesagt, dass er sein Grundstück nicht entwickeln möchte", so Ebert. Vielmehr wünschten sie sich noch weitere Informationen. Die Stadt hofft, sie noch für das Modell gewinnen zu können.

Acht Wochen Frist will Bauamtsleiter Bloß allen betroffenen Eigentümern geben, um den Kaufvertrag mit der Stadt abzuschließen oder eben nicht. Danach kann die Stadt einen Aufstellungsbeschluss fassen und einen Bebauungsplan entwerfen. Spätestens bis zum Jahresende 2021 muss eine entsprechende Satzung beschlossen werden. Schafft es die Stadt bis 2021, kann sie das Baugebiet ausweisen, ohne hierfür die typischerweise notwendigen Ausgleichsflächen vorzuweisen. Auch eine Änderung des Flächennutzungsplanes entfällt. Die Stadt spare sich damit nicht nur Kosten, sondern auch drei bis vier Jahre Planungen, die dann notwendig seien.

Sollten nicht alle Grundstückseigentümer beim Baulandmodell mitmachen, könne die Stadt "Debert II" dennoch verwirklichen, so Bloß auf eine Nachfrage von CSU-Stadtrat Martin Vogler. Die Planungen für das Gesamtgebiet sehen neben einem größeren Abschnitt jeweils zwei kleinere vor. Die kleineren Gebiete dienen der Stadt im Fall der Fälle als Spielmasse und könnten aus der Gesamtplanung herausgenommen werden. Frühestens ab 2022 beginnen die Erschließungsmaßnahmen und können Grundstücke gekauft werden.

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