Bischof berichtete von den Philippinen

4.3.2015, 16:13 Uhr
Bischof berichtete von den Philippinen

© Foto: Franz Galster

Genau 46 Kinder der 2. bis 4. Klasse der Grundschule erwarteten Bischof Crispin Barrete Varquez in Pinzberg. Arrangiert hatten den Besuch Pfarrer Michael Gehret von der Pfarrei St. Nikolaus und Schulleiter Ulrich Raab. Bischof Varquez nahm sich zwei Stunden Zeit, um über die Philippinen zu erzählen. Begleitet wurde er vom Weltkirchenreferenten der Erzdiözese Bamberg, Michael Kleiner, und Katja Holzwarth, Bamberg. Sie übersetzte kindgerecht und anschaulich die Ausführungen des Gastes.

Ulrich Raab hatte einen kurzen Film als Einstieg vorbereitet. Eindrucksvoll erzählte der Bischof dann von seinem Land. Nur zehn Prozent der Bevölkerung seien wohlhabend, 90 Prozent arm. Der Staat bestehe aus mehr als 7000 Inseln. 100 Millionen Menschen sprechen 60 verschiedene Sprachen. Als Einheitssprache gelte Philippino (Tagalog).

Riesige Klassen

Kinder müssten oft bis zu fünf Kilometer zur Schule laufen, Schülerklassen bis zu 70 Kindern seien keine Seltenheit. „Da würden hier die Lehrer davon laufen“, warf Schulleiter Ulrich Raab spontan ein. Außerdem bekämen die Kinder am Tage oft nur eine Mahlzeit. Auf dem Lande hätten Familien noch acht bis zwölf Kinder.

Ein Film über Hochwasser und den gewaltigen Taifun Hayan mit seinen Zerstörungen, den der Bischof mitgebracht hatte, beeindruckte die Schülerinnen und Schüler besonders. Eine mangelhafte Infrastruktur, Naturkatastrophen und eine korrupte Regierung seien Hauptprobleme, meint Bischof Varquez.

Anschließend hatten die Kinder unzählige Fragen: Wie heißt das Geld? Welche Tiere gibt es? Wie sicher sind die Schulwege? Wie entsteht ein Taifun. Warum sind die Menschen dort so arm, fragen sie nachdenklich. Es sind intensive zwei Stunden, die der Gast und die Kinder miteinander verbringen. „Der Glaube an Gott macht die Armen stark“ fasst der Bischof die Situation zusammen.

Anschließend lauschten die Kinder gebannt dem Lied „Ein Blut, ein Herz, eine Welt“ in der Landessprache, um dann den deutschen Text zu bekommen. Ein Lied, das den Opfern des Taifuns Hayan gewidmet ist, wie Ulrich Raab erläuterte. Hilfe zur Selbsthilfe nennt Pfarrer Gehret das Ziel von Misereor. Ziel sei auch ein Umdenken der Politik anlässlich des Klimawandels, frei von jeder Weltanschauung.

Keine Kommentare