Bistro am Forchheimer Bahnhof schließt nach 16 Jahren

8.12.2018, 16:00 Uhr
Bald gibt es keine Brötchen mehr: Im Januar 2019 macht das Bistro seine Türen dicht.

© Ralf Rödel Bald gibt es keine Brötchen mehr: Im Januar 2019 macht das Bistro seine Türen dicht.

Denn rein ins Geschäft ist man sowohl vom Bahnhofsplatz aus, als auch direkt vom Bahnsteig aus gekommen – was im Zuge der Großbaustelle im Rahmen des ICE-Trassen-Ausbaus zuletzt nicht mehr möglich war, der Bahnsteig am Gleis 1 musste monatelang gesperrt werden.

Seit einigen Wochen ist die Sperrung aufgehoben, allerdings können Pendler, die aus dem Zug steigen und denen der Sinn nach Brötchen oder Kaffee steht, nicht mehr lange auf die kleine Gaststätte zählen: Auf Hinweisschildern an den Fenstern verkündet der Bistrobetreiber Dieter Fischer, dass „unser Pachtvertrag mit der DB nicht verlängert wird“. Daher müsse man den Betrieb zum 31. Januar 2019 schließen.

Der Betreiber hätte gern weitergemacht, aber das neue Konzept, das der Bahn vorschwebt, passte nicht.

Der Betreiber hätte gern weitergemacht, aber das neue Konzept, das der Bahn vorschwebt, passte nicht. © Ralf Rödel

Das „Shop ’n Go“-Bistro war im September 2002 eröffnet worden – nachdem die Räume, in denen sich noch früher einmal eine Gaststätte befunden hatte – lange verwaist und verwahrlost waren. In den Umbau der alten Bahnhofsgaststätte hatte die DB stolze 220.000 Euro investiert. Die Eröffnung von Fischers Betrieb erfolgte dann im Rahmen der Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes, bei der auch der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) errichtet wurde. Dem schloss sich eine Sanierung der Eingangshalle des Gebäudes an – es war bis heute das letzte Mal, dass die DB viel Geld für den Zustand des Gebäudes in die Hand nahm.

„Der Vertrag wurde nicht mehr verlängert, weil die Bahn in den Räumen ein anderes Konzept geplant hat“, antwortete Dieter Fischer gegenüber unserer Zeitung. Der Bamberger Geschäftsführer der Fischer’s Service-Betriebe GmbH sagt, er hätte den Betrieb gern weitergeführt. „Ich finde es nach 16 Jahren natürlich schade. Aber ich war für das neue Konzept der Bahn nicht zu haben.“

Was genau der DB in den Räumlichkeiten nach dem 31. Januar vorschwebt? Fischer verweist auf die Bahn. Und die hält sich vorerst bedeckt – beziehungsweise teilt ein Unternehmenssprecher mit, dass der zuständige Kollege gerade noch im Urlaub sei. Nähere Informationen zum künftigen gastronomischen Konzept am Forchheimer Bahnhof soll es erst in der nächste Woche geben.

Noch härter von der Bahnsteig-Sperrung betroffen als das Bistro war zuletzt der Zeitschriftenladen Schmitt & Hahn, der sich in der Eingangshalle befindet. Zu ihm konnte man zeitweise nur über den Haupteingang aufseiten des ZOB gelangen – für Zugpendler war er daher kaum noch wahrnehmbar. Doch Freunde des gepflegten gedruckten Wortes müssen sich vorerst keine Sorgen machen. Auf NN-Nachfrage teilt ein Mitarbeiter des Zeitschriftenladens mit: „Wir schließen nicht, bei uns bleibt alles beim Alten.“

Der Fahrplanwechsel ab Sonntag, 9. Dezember, wirkt sich nicht nur auf den Zugverkehr, sondern auch auf ÖPNV im Landkreis Forchheim aus. Hier gibt es alle Infos.

 

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