"Blühflecke": Bienen schwärmen nach Ebermannstadt

17.5.2017, 13:54 Uhr
Man könnte ins Schwärmen kommen: Eine dichte Schwarmtraube aus Bienen hat sich auf einer Freifläche im Judenäcker gebildet.

© privat Man könnte ins Schwärmen kommen: Eine dichte Schwarmtraube aus Bienen hat sich auf einer Freifläche im Judenäcker gebildet.

Auf einer Freifläche im Baugebiet Judenäcker gaben sich neben dem Schirmherren Landrat Ulm und Bürgermeisterin Meyer die Vertreter des BN mit Stadtarbeitern ein Stelldichein. Dabei wurde auf der Fläche ein Schild montiert, das auf die besondere Bedeutung des Ortes hinweist.

Und kurz danach hätte man beinahe geglaubt, dass Bienen lesen können: Genau auf der Fläche ließ sich zur Mittagszeit ein großer Bienenschwarm nieder - als ob sie auf ihre Bedrohung und das zunehmende Bienensterben aufmerksam machen wollten. Eine junge Familie aus dem Judenäcker griff da natürlich sofort zum Fotoapparat beziehunsgweise Smartphone (siehe Bild).

"Verhonigte" Nester

Zum Hintergrund klärt Christian Kiehr, Imker und BN-Vorsitzender in Ebermannstadt-Wiesenttal, auf: Das Schwärmen der Bienen sei ein natürlicher Trieb des Volkes, um sich zu teilen und fortzupflanzen. Ausgelöst wird dieses Geschehen durch den geringer werdenden Platz im Bienenstock oder den starken Nektareintrag, da alle Zellen mit Honig gefüllt werden und immer weniger Platz für die Brut bleibt. Der Imker sagt auch, dass das Brutnest „verhonigt“.

Die Ammenbienen werden ihren Futtersaft nicht mehr los, und das Volk gerät in die Schwarmphase. Im Frühling werden von den Bienen dann am Rande der Brutwaben sogenannte „Weiselnäpfchen“ gebaut, aus denen sich neue Königinnen entwickeln können. Sobald das Signal zum Schwärmen erfolgt ist, ergießt sich meist um die Mittagszeit ein Strom von Bienen mit der Königin aus dem Stock.

An Ästen, Laternen oder anderen geeigneten Stellen – in Städten kam es auch schon an Fahrrädern vor – bildet sich eine dichte Schwarmtraube, wie auch das Foto zeigt. Was passiert dann? Entweder kommt ein Imker rechtzeitig vorbei und schüttelt die Bienen in einen Sack, Behälter oder einen bereits vorgefertigten leeren Bienenstock – oder der Schwarm zieht mit Hilfe der Kundschafterbienen weiter, bis eine geeignete Behausung gefunden wird.

Leider verhungern viele Schwärme, die nicht geborgen werden, da die Natur bei uns von Sommer bis Herbst oft nicht mehr ausreichend Nahrung zur Verfügung stellt. Hinzu kommt die Varroamilbe, die als Parasit den Bienen zusetzt.
 

 

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