Borkenkäfer sind aktiv

17.9.2015, 17:00 Uhr
Borkenkäfer sind aktiv
Borkenkäfer sind aktiv

© Fotos: Erlwein

„Die Borkenkäfer werden aktiv“, teilt Forstdirektor Michael Kreppel, Abteilungsleiter für den Landkreis Forchheim, mit. „Es sind zwar geringe Mengen, trotzdem ist die erhöhte Aufmerksamkeit der Waldbesitzer gefordert.“ Derzeit sind erste vom Borkenkäfer befallene Fichten in den Wäldern zu finden. Zwar sind es oft nur einzelne Bäume, manchmal aber – wie im Waldstück von Krista Bauer-Neuhaus in Schnaid – auch ganze Nester.

Auslöser des Befalls von den Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher in Schnaid könnte eine umgefallene Fichte gewesen sein, mutmaßt Kreppel. „Er nistet sich gerne in solche Stämme ein und verbreitet sich von da aus.“ Die Witterung spielt dabei eine große Rolle. Heuer hat es im Frühjahr und Sommer nur die Hälfte des normalen Niederschlags gegeben, die Temperaturen in den Sommermonaten Juli und August lagen um zwei bis drei Grad über dem langjährigen Mittel. Warm und trocken – beste Voraussetzungen für den Borkenkäfer.

Fichten werfen Nadeln ab

Im Juli wurden in den Lockstofffallen im Staatsrevier Oesdorf von Förster Erich Daum eine erhöhte Anzahl von Käfern registriert. Ganz wichtig ist es jetzt deswegen, frisch umgefallene Fichten sofort aus den Wäldern zu entfernen.  Der Befall ist zu erkennen, wenn scheinbar gesunde Fichten massiv ihre grünen Nadeln abwerfen, so dass ein „grüner Teppich“ am Waldboden entsteht.

Als Schutzmaßnahme werden neben den befallenen Bäumen nun rundherum auch einige der noch gesunden Fichten mit eingeschlagen, in denen sich der Käfer bereits eingenistet haben könnte. Für die Waldbesitzerin bietet dies aber auch eine Chance: Sie kann in der bisherigen Fichten-Monokultur jetzt die Bepflanzung mit anderen Baumarten oder einer Naturverjüngung ersetzen. Michael Kreppel rät zu einer Aufforstung mit Buchen: „Die finden im Wald bei Schnaid sehr gute Bedingungen vor.“

Keine Kommentare