Da gerieten selbst die Afrikaner ins Schwitzen

6.7.2015, 06:00 Uhr
Da gerieten selbst die Afrikaner ins Schwitzen

© Udo Güldner

Die Straßen sind wie leergefegt.  Nur im Schatten sind vereinzelte Besucher zu sehen. Selbst die Helfer am Einlass haben Eispackungen auf die Beine gelegt. Derweil versucht Hubert Forscht als JTF-Chef und Hauptorganisator des von den NN präsentierten Festivals mit einer Wasserdusche zumindest kurzfristig für Erleichterung zu sorgen — vergeblich. Schon kurz danach glüht das Kopfsteinpflaster wieder. Sogar der gebratene Victoria-Barsch scheint unter sengender Sonne nach Luft zu schnappen. Die kleinen Küchen, in denen es noch heißer zugeht, sind Schwitzkästen.

Auf der Bühne in der Sattlertorstraße kommen sogar die jungen Tänzer der „Sosolya Undugu Dance Academy“ ins Schwitzen. Und zwar noch bevor sie mit ihrer energiegeladenen Performance beginnen. Die vier Mädchen und zwei Jungen aus der ugandische Hauptstadt Kampala erzählen mit Trommeln Geschichten. Erst als  die Temperaturen erträglicher werden, tanzen Besucher mit „Sosolya“ auf der Straße.

Erster gemeinsamer Auftritt

Dass sie schon viel gelernt haben und mit großem Schwung bei der Sache sind, zeigen „Rattabonga.“ Die 30 Kinder aus der Montessori-Schule, den Schulen in Buckenhofen und Wiesenthau sowie dem Percussion-Nachwuchs des Musikvereins Buckenhofen treten erstmals gemeinsam auf. Gitta Lauger hat die Klangstäbe und die Leitung in Händen und freut sich über gleich mehrere Zugaben.

Etwas kühler ist es bei Andreas Fießer, der im Gewölbe der Kaiserpfalz von seiner abenteuerlichen Reise quer durch Afrika zum Kap der Guten Hoffnung spricht. Der Kleinwagen parkt derweil draußen vor der Tür. Auch den Tieren ist es zu warm. In den Pfalzgraben kriechen zwei Riesen-Achat-Schnecken, deren Schicksal es in Ghana ist, mit Gemüse zu einem Eintopf verkocht zu werden. Glücklicherweise sind sie in Forchheim und erzählen durch den „Schneckenflüsterer“ Michael Tonfeld aus Augsburg. „Eigentlich wollte meine Frau, die aus Westafrika stammt, etwas kochen, aber meine Tochter hat sie sich als Haustier gewünscht.“ Das war vor fast 15 Jahren, und seitdem ist er mit der „Wa bibio“, der „kleinen Schnecke“ unterwegs. Zugleich gibt der Afrika-Experte mit Haus in Accra Tipps, wie man die Hitze übersteht. „Abwechselnd heiß und kalt trinken, am besten eine starke, dunkle Schokolade und frisches Wasser.“ Noch besser helfe aber Pampelmusensaft gegen den Durst. Eine solch trockene Hitze wie hier seien aber selbst die Westafrikaner nicht gewohnt.

 

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