Dakar: Ein ganz eigener Rallyesport

10.1.2017, 10:25 Uhr
Dakar: Ein ganz eigener Rallyesport

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„Die Ergebnisse aus Südamerika verfolge ich interessiert aus der Distanz. Die Spitzenleute wie Stephane Peterhansel, Sebastian Loeb und Carlos Sainz (einer von bereits 64 Ausfällen; d.Red.) sind mir auch deshalb bekannt, weil sie als erfahrene und erfolgreiche Profis aus der Rallye-Weltmeisterschaft kommen. Dennoch ist die Rallye Dakar als bekanntester Raid, also Langstreckenwettbewerb, eine stark marketingorientierte Sportart mit eigenen Gesetzen und Spezialisten.

Die Wertungsprüfungen sind um ein vielfaches länger als die üblichen 20 bis 40 km, die ja mit seriennahen Markenautos zurückgelegt werden. Rallye in der WM-Serie bedeutet Präzisionsarbeit auf gesperrten, öffentlichen und deshalb als Teer- beziehungsweise immerhin Feld- oder Schotterweg stets befestigten Straßen. Entscheidend ist die Kunst des Kurvenfahrens und die Abstände liegen im Zehntel-Sekunden-Bereich.

Dakar: Ein ganz eigener Rallyesport

© Foto: Rödel

Dagegen ist der Raid auf offenem und wechselndem Gelände ein einziges Abenteuer. Das Streckenprofil lässt sich vorher nicht im Detail besichtigen. Um Höhenunterschiede zu meistern, ist der direkte Weg nicht immer der schnellste und kostet unter Umständen viele Minuten. Die Teilnehmer müssen instinktiv zwischen Sicherheit und Risiko eines Manövers abwägen. Sanddünen oder Flussbette werden von überdimensionierten Prototypen-Modellen, die für astronomische Summen produzierten Autos sehen eher wie Schiffe aus, oft mit durchgedrücktem Gaspedal überwunden.

Die Belastung für den menschlichen Körper bei Hitze, Tempo und Erschütterungen sind immens. Dazu kommt die psychische Herausforderung, die die Nächte im Karawanen-Camp mit sich bringen.“

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