Dank Omas Küche zum Profi

11.7.2011, 12:33 Uhr
Dank Omas Küche zum Profi

© Zink

Bevor der Berufsalltag über Daniel Adlung vom Fußball-Zweitligisten FC Energie Cottbus wieder hereinbricht, hat der 23-Jährige nochmal Oma Lore in Kappel bei Hiltpoltstein besucht. Außerdem ging es mit Vater Herbert, Schwester Carolin und Bruder Simon auf einen Abstecher auch zu ihrem Stammverein, dem SV Hiltpoltstein.

Dank Omas Küche zum Profi

© Hühnlein

Bereits als sein Sohn vier Jahre alt war, erinnert sich Herbert Adlung, ahnte er bereits, dass Daniel einmal den Schritt ins große Fußballgeschäft schaffen würde. „Er war als kleiner Lauser kaum zu bremsen, meist mit Clubtrikot von Kopf bis Fuß ausstaffiert. Daniel gehört zu den Jungs, die mit dem Ball auf die Welt kamen.“

Herbert selbst verpasste den Schritt in den Profibereich: „Als ich 26 Jahre alt war, sagte Spielerberater Fritz Popp zu mir: ,Du wirst eh kein Profi mehr.‘“ Da habe er seine Sachen gepackt und geantwortet: ,Dann mach’ ich halt auf Familie.‘ So reichte der Fußballhorizont bald nur noch bis nach Weißenohe, Thuisbrunn und eben Hiltpoltstein.

Doch aus seinem „kleinen Lauser“ wurde ein Fußballprofi: 1996 wechselte Daniel als Neunjähriger erstmals zum 1.FC Nürnberg. Im Abstand von zwei Jahren pendelte er zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem Club hin und her, 2005 schaffte er den Durchbruch in der 2. Liga beim „Kleeblatt“ als Profi. 2009 wechselte er ablösefrei zum Bundesligisten VfL Wolfsburg, wo er über die 2. Mannschaft aber nicht hinaus kam. Ein Grund könne die Gastronomie dort gewesen sein, flunkert Daniel Adlung: „Zu Bratwürsten wird dort nur Weißbrot gereicht.“

Trotz der im Verein nicht allzu erfolgreichen Zeit wurde er 2009 mit der U21-Nationalelf Europameister. Seit 2010 spielt Adlung nun bei Energie Cottbus.

Seine Kinder hat Vater Herbert nie zum Fußballsport überredet, „auch ein Sondertraining habe ich nie veranstaltet“.

Simon beim Jahn

Tochter Carolin kickt im Leistungszentrum bei der U17 der SpVgg Greuther Fürth. „Auch Simon hat noch alle Chancen, es bis zum Profi zu schaffen. Dazu gehört immer Glück“, sagt sein Vater.

Denn auch Simon Adlung durchlief die Jugendteams des 1. FCN und Greuther Fürths, spielte in Schwabach Bayernligajugend und kam über den Seniorenbereich des ASV Fürth in die Bezirksoberliga zum SC 04 Schwabach. Nun kickt er bei Jahn Forchheim in der Landesliga.

Und Daniels weitere Ziele? „Wir sind in Cottbus mit einem jungen Team sehr gut aufgestellt. Ich sehe derzeit überhaupt keinen Grund zu wechseln und fühle mich mehr als wohl. Wir wollen uns in der 2. Liga etablieren – und dann sehen wir weiter.“

Als Spieler aus dem Westen habe er niemals Anpassungsschwierigkeiten gehabt, oder sei gar schräg angeredet worden. Der Verein ziehe den Umbruch hin zu jungen und vorwiegend deutschen Spielern durch – ungeachtet des Bundeslandes.

Auch kulinarisch sei die Lausitzer Gegend keine allzu große Schreckensküche. „Aber bei der Kappel-Oma Lore schmeckt’s halt immer noch am besten.“