Das Forchheimer Königsbad will sein Image aufpolieren

17.2.2019, 15:41 Uhr
Das Forchheimer Königsbad will sein Image aufpolieren

© Horst Linke

Fürs Marketing ist im Königsbad Peter Lutz zuständig: "Ich brenne für dieses Königsbad", sagt der 62-Jährige, und das vom ersten Tag im Jahr 2010 an. Deswegen leidet er auch beinahe körperlich unter dem wenig schmeichelhaften Image der Einrichtung in der Käsröthe. Und arbeitet daran, dass es sich ändern möge. Sein Etat dafür, 50 000 Euro, ist erstmals seit Jahren erhöht worden (Bisher: 40 000 Euro).

Besonders eingesetzt dafür hatte sich im Stadtrat Annette Prechtel (FGL): "Ein Stammgast bei uns", so Lutz. Vielleicht muss man auch Stammgast sein, um sich für das Königsbad ins Zeug zu legen. Denn vom ersten Tag im Mai 2010 an begleitet das Bad eine beispiellose Pannenserie. Und eine Serie von Gerichtsverfahren. Aktuell wird immer noch darum gestritten, wer für die undichten Leitungsrohre verantwortlich gemacht werden kann (wir berichten laufend). Für die Badegäste stellt sich die Malaise als nasse Flecken in der Wand und abgeplatzter Putz dar. Nicht schön, schlecht fürs Image.

Da muss was dagegen getan werden. Peter Lutz’ Argumente fürs Bad sind ja nicht aus der Luft gegriffen. Der Hitze-Sommer 2018 lieferte ihm zusätzliche Argumente. Die Besucherzahlen explodierten, Image hin oder her. Lutz plant eine neue Broschüre, arbeitet mit einer Werbeagentur an der Modernisierung der Homepage. Sie soll sich endlich auch auf mobile Endgeräte einstellen ("Responsive Design"). Das kostet, nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Sanierung verschoben

Peter Lutz schnauft durch: "Ich dachte ja, ich laufe heuer voll in die Sanierung hinein." Außenbetrieb ja, bei geschlossenem Haupthaus. Warum also noch extra "Kampagnen fahren", meinte Lutz. Doch nun ziehen sich die juristischen Probleme so lang hin, dass vor der Sommersaison 2020 vermutlich nicht an die Sanierung der Schäden zu denken ist. "Ich bin gedanklich schon nach der Sanierung", lacht Lutz. Doch nun hängt er sich wieder ins Zeug, um bis dahin "sein" Bad mit einer positiven Verknüpfung im Bewusstsein zu halten. Nicht nur in Forchheim: "25 Prozent unseres Einzugsgebietes liegen in Erlangen und seinem Landkreis."

Das Königsbad hat — neben dem Makel als Hort der Pannen — ein Image als Familienbad, sagt Lutz: "Die einen sagen, sie gehen nur ins Palm Beach, wir sind ihnen zu langweilig. Andere dagegen erklären: Ich will keine reine Spaßmaschine." Das Königsbad verstehe sich als "Familienbad". Also sind Familien in erster Linie die Zielgruppe der Imagepflege.

Die Stadt organisiert für die Kinder ihrer Beschäftigten am Buß- und Bettag (Kinder haben schulfrei, Eltern dürfen arbeiten) eine Betreuung. "Warum", sagt Lutz mit keckem Blick, "sollten wir im Königsbad nicht eine Kinderbetreuung am Buß- und Bettag für die Allgemeinheit anbieten können?" Schön wäre es natürlich, wenn bis dahin der geplante Unterwasserspiel-Park in Betrieb gegangen wäre. Kindergeburtstage können schon heute an der Käsröthe gefeiert werden. Peter Lutz schwebt vor, zu diesem Zweck Animateure zu engagieren. Mit Citymanagerin Elena Büttner hat Lutz ausgemacht, dass die Königskronen aus Pappe zum Selberbasteln, wie sie fürs Forchheimer Stadtfest geplant sind, auch im Königsbad an Kinder ausgegeben werden, für Geburtstagskinder zum Beispiel, oder als Trost, wenn mal Tränen fließen: "Eine Super-Idee."

Poolparty im Sommer

Außerdem hofft Lutz, wieder auf Fachmessen gehen zu können wie in den Anfangsjahren, zur eigenen Fortbildung, aber auch mit dem Stand des Königsbades als Anbieter. Nach zwei Jahren Pause soll auch die sommerliche Poolparty für Kinder wieder angeboten werden. Das alles verlangt natürlich nach Personal, vor allem auf Honorarbasis, wenn es um Animation und Events geht. Die Aufstockung des Marketing-Budgets könnte dafür ein Anfang sein.

Für den Saunabereich dagegen, meint Peter Lutz, muss nicht groß geworben werden, auch wenn einige kreative Ideen vorhanden wären: "Das ist ein Selbstläufer. Immer wieder haben wir an den Wochenenden Einlassstopp, weil einfach kein Platz mehr ist."

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