Der Skating-Sport durchläuft einen Wandel

8.9.2015, 11:00 Uhr
Der Skating-Sport durchläuft einen Wandel

© Foto: Mark Johnston

„Der große Boom der 90er und 2000er Jahre ist vorbei, aber ein allgemein abnehmendes Interesse am Skaten kann daraus nicht zwingend geschlossen werden. Zum einen betreiben viele den Sport im privaten als Freizeithobby, zum anderen liegt ein Marathon als Wettkampfform nicht mehr im Trend. Einzelveranstaltungen wie das Finale des German Inline Cups in Berlin sind nach wie vor gut besucht, das Feld ist hochklassig besetzt. Aber mehr und mehr verlagert sich der Fokus auf Bahn-Rennen.

Seit einigen Jahren ist der Europacup auf dem Vormarsch, über Distanzen von 200 m bis 20 km sind fast 1000 Sportler am Start. Mir persönlich gefällt als großem Athleten die längere Strecke beim Marathon besser. Hier ist auch die ganze Bandbreite von Jung bis Alt, gut und schlecht vertreten. Das mag ich. Für genügend Nachwuchs im Wettkampfbereich sorgen die Vereine. Die Entwicklung ist durchaus positiv. Vielleicht hat der Verband eine Idee, wie aus der aktuellen Konkurrenz zwischen Bahn-Rennen und Marathon-Veranstaltungen ein Nebeneinander wird.

Die Wiege des internationalen Skating-Sports liegt in Kolumbien, auch in Südkorea ist er weit verbreitet. In Europa arbeiten sie in Italien und Frankreich mit hauptamtlichen Trainern in professionellen Leistungszentren. Deutschland hängt im Vergleich hinterher, weil es keine Olympische Disziplin ist. Es gibt nur wenige, die wirklich ihr Geld als Profis verdienen können. Manche sind Studenten, ich bin für eine Sportfördergruppe der Polizei freigestellt und arbeite einmal die Woche auf der Dienststelle. Durch Ausrüster und Sponsoren werden höchstens Ausgaben für Trainingslager und Reisen gedeckt. Mit meiner Prämie vom Fränkische-Schweiz-Marathon finanziere ich die WM-Teilnahme im November in Taiwan mit. Im Winter wechsle ich zum Eisschnelllauf und versuche mich im Weltcup zu etablieren. Umgekehrt ist es für Biathleten, Langläufer und sogar Shorttrack-Spezialisten nicht so einfach, in ihrer Sommervorbereitung bei uns in der Spitze mitzuhalten. Es bleiben doch verschiedene Sportarten mit jeweils spezieller Technik.“

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