Der Trubbach: Forchheims "nasses Klassenzimmer"

FORCHHEIM - Das Ferienprogramm der Stadt Forchheim hat einigen Nachwuchsforschern die spannende Gelegenheit geboten, den Trubbach unterhalb des Ochsenklaviers zu erkunden. Die 23 Juniorwissenschaftler waren mit Keschern, Bechern und Neugierde bewaffnet — und fanden zahlreiche im Wasser lebende Tiere.

Der Trubbach ist gar nicht so trübe, wie sein Name vorgibt. Zumindest solange nicht, bis eine Gruppe Grundschulkinder in Aktion tritt. Dann wirbeln die Kleinen jede Menge Schlamm auf. Ein Wunder, dass sie überhaupt etwas erwischen. „Da ist ein kleiner Krebs“, ruft die zehnjährige Alisa, und schon strömen die anderen zu ihr, um den Fund zu begutachten. Einige Kinder haben eigene Kescher, eines sogar ein Nudelsieb mitgebracht. „Mit dem kannst Du aber nur große Fische fangen“, sagt Ulrich Buchholz vom Bund Naturschutz.

Der Doktor der Biologie ist Fachmann für Insekten aller Art und braucht nur einen Blick, um festzustellen, dass die acht Jahre alte Maya aus Pinzberg einen kleinen Wasserläufer im mit Wasser gefüllten Eimerchen hat. Während es am schmalen Uferstreifen auf Höhe des Königsbades schattig ist, findet in der Mitte des Trubbachs die brennende Sonne ungehindert die Köpfe der Kinder.

Grundfisch aufgescheucht

Willi hat gerade einen Tümpelfrosch entdeckt, der auf der Handfläche klein wirkt und doch einiges an Aufsehen erregt. Ziemlich tief muss der achtjährige Valentin aus Kersbach gegraben haben, denn der bereits angelerfahrene Junge hat einen Schlammpeitscher aufgescheucht. „Das ist ein Grundfisch, den man gar nicht so häufig sieht“, so der Exkursionsleiter.

Es dauert nicht lange und Romy hat einen kleinen Bachflohkrebs gefunden, und eine Schnecke, die ihren Namen Posthornschnecke ihrer eingerollten Form verdankt. „Die hat Kiemen und kann außerhalb des Wassers nicht überleben“, so der BN-Orts- und Kreisvorsitzende. Eilig watet Jan aus dem knietiefen Gewässer. In seinem Netz hat sich ein Stichling verfangen. „Der hat ja eine ganz spitze Schnauze und drei Stacheln auf dem Rücken.“ Es wird an diesem Nachmittag nicht der letzte sein, wohl aber mit rund vier Zentimetern Länge einer der Stattlichsten.

Etwas später tritt die Expedition den Rückweg zum Ochsenklavier an. Da wird den wartenden Eltern gleich vom Abenteuer ins nasse Klassenzimmer erzählt.

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nordbayern.de

24.8.2016, 14:03 Uhr

Nasses Klassenzimmer: Grundschulkinder auf Exkursion am Bach