Deutscher Elf fehlten Flügel

1.7.2014, 19:06 Uhr
Michael Hutzler.

© Müller Michael Hutzler.

Herr Hutzler, konnten Sie als eher emotionaler Trainertyp während des Spiels ruhig bleiben?

Michael Hutzler: Naja, ich habe zu Hause im Kreis der Familie geschaut, von daher habe ich mich beherrschen können. Anstatt mich groß aufzuregen, habe ich mich vielmehr gewundert über die starken Algerier und die Schwierigkeiten, die sie unserer Mannschaft bereitet haben. Die Unsicherheit in der ersten Halbzeit war ja für jeden spürbar und ersichtlich.

Leidet das Team zu sehr unter dem Erfolgsdruck?

Michael Hutzler: Obwohl Jogi Löw seine Spieler gut kennt und sicher Gründe für seine Entscheidungen hat, denke ich, dass er im falschen System spielen lässt. Ohne gelernten Außenverteidiger hat unsere Abwehr nicht sonderlich an Stabilität hinzugewonnen, die Algerier haben trotzdem oft Konterchancen gehabt. Dafür leidet unser Spiel nach vorne enorm, weil sich alles auf die für Gegner leicht zu verteidigende Mitte konzentriert. Unser bewährtes Angriffsspiel über die Flügel fand praktisch nicht statt.

Ihr Tipp fürs Viertelfinale?

Michael Hutzler: Ich bin zuversichtlich, dass es ein ganz anderes Spiel wird. Frankreich, das sich gegen Nigeria auch sehr schwer getan hat, wird selbst die Initiative ergreifen und unserer Offensive immer wieder Räume bieten. Deutschland wird sich spielerisch steigern und seine kämpferischen Tugenden einbringen. Wir gewinnen 2:1.

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